Dass die Hamel in Teilen durch scheinbar unberührte Natur fließt, macht die Aufgabe für die Teilnehmer der Verbandsschauen nicht unbedingt leichter. Wollen sie sich ein möglichst genaues Bild von Ufer und Bewuchs, von Abbrüchen und Schäden machen, müssen sie nah ran. Lange Wanderungen durch teilweise unwegsames Gelände sind auf der Tagesordnung. „Rund 110 Kilometer kommen da während der Gewässerschau schon zusammen. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf, damit das überhaupt zu schaffen ist“, erklärt Stracke.
Seine Befürchtungen vor der jüngsten Gewässerschau, die jetzt abgeschlossen wurde, haben sich nicht bewahrheitet. Stracke hatte mit massiven Sturmschäden und – nach Friederike – umgestürzten Bäumen in großer Zahl gerechnet, tatsächlich aber hielten sich die negativen Auswirkungen des Sturmtiefs in Grenzen.
Die Probleme, mit denen sich die Gewässerexperten bei ihren Gewässerschauen immer wieder konfrontiert sehen, liegen oftmals in anderen Bereichen: Der Landwirt, der die Vorgaben zum Abstand am Gewässerrandstreifen nicht einhält. Bauliche Veränderungen, die den Fluss einschränken. „Es gibt viele unterschiedliche Interessen an den Bächen und Flüssen. Freizeitgestaltung, Landwirtschaft, Jagd, Naturschutz – da gilt es, möglichst einen richtigen Weg zu finden und keine Fehler zu machen“, sagt Stracke. Durch die fachübergreifende Besetzung bei den Gewässerschauen gelinge es, auf sehr kurzem Weg Fragen gleich vor Ort zu klären und Anregungen und Aufgaben abzustimmen. Sein Fazit nach zehn Tagen Gewässerschau: Größere Probleme wurden nicht entdeckt.