Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann hatte vergangene Woche verkündet, die von den Lehrern seit 1998 geleistete unbezahlte Mehrarbeit solle erst jeweils kurz vor der Pensionierung und nicht, wie einst zugesagt, mit Beginn des kommenden Schuljahres rückerstattet werden. Dass Ministerpräsident Christian Wulff dies am Wochenende leicht relativiert hat, hält Lenz für eine "Beschwichtigung wie ein Placebo".
"Selten habe ich in den 25 Jahren meiner Vorsitzendentätigkeit so viele Rückmeldungen von Kollegen erhalten, die uns in ihrer Wut und Empörung auffordern, energische Protestaktionen zu starten, um diese Brüskierung der Lehrerschaft zurückzuwei
sen," sagte Lenz gestern. Wie alle Betroffenen empfindet auch er die offiziellen Begründungen der Regierung als "peinlich und unglaubwür
dig". Es stelle sich die Frage, "ob sich das Niveau der offiziellen Begründungen, die bloß faule Ausreden sind, im Sturzflug befindet oder ob man die Betroffenen für geistig unterbelichtet hält".
Aufgrund der zahlreichen Rückmeldungen sei der GEW-
Kreisvorstand ent
schlos
sen, zusammen mit seinen Personalratsvertretern und Vertrauensleuten an den Schaumburger Schulen schnell konkrete Formen des Protestes und Widerstandes zu entwickeln. "Schon Anfang nächster Woche werden wir uns dazu treffen. Es gilt, örtliche mit landesweiten Aktionen zu bündeln," so Lenz, der der Landesregierung Wortbruch vorwirft.