Dazu informierte Bruns am Freitagvormittag Menschen in der Innenstadt – mit positivem Ergebnis: „Einige junge Menschen, die sich mit dem Thema noch nie wirklich auseinandergesetzt haben, kamen sichtbar ins Grübeln. Vielen war nicht klar, dass Gewalt in vielen verschiedenen Formen – sexualisierte Gewalt, digitale Gewalt, Stalking, Mobbing – auftreten kann“, so Bruns. „Gewalt gegen Frauen ist das, was Frauen als Gewalt empfinden.“ Diese Erkenntnis habe ihr gezeigt, dass die Thematik noch nicht ausreichend diskutiert werde.
Viele Leute hätten zudem die hohe Dunkelziffer angesprochen, die in den Statistiken nicht greifbar sei. „Die Fälle von Gewalt, die nicht angezeigt werden, sind laut der Frauenrechtsorganisation ‚Terre des Femmes‘ sehr hoch“, weiß Bruns. Dennoch: Jährlich würden mehr als 130 000 Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. „Meines Erachtens verweist das auf zu ändernde gesellschaftliche Diskurse, Machtstrukturen und den notwendigen Ausbau von Hilfsstrukturen“, so die Gleichstellungsbeauftragte.
Die Flagge vor dem Rathaus wurde in diesem Jahr nicht mit Vertretern der Politik oder Gleichstellungsunterstützern gehisst, sondern mit Bürgern aus Bad Münder.