Mit Lilalarmi, so der Name des drei mal drei Zentimeter kleinen Geräts, können Kindern ihrer Familie ein Zeichen geben, dass sie gut am Ziel angelangt sind. Oder auch ein Notsignal senden. Voraussetzung: Das Kind hat ein Handy mit installierter Lilalarmi-App und den kleinen Sender dabei und die Eltern haben die Lilalarmi-App auf ihrem Handy installiert.
Das Gerät sendet Daten an die App; per GPS wird in einer Notsituation der Standort des Kindes auf das Handy der Eltern gesendet. Es ist kabellos über Bluetooth mit dem Mobiltelefon des Kindes gekoppelt. Auch, wenn das Kind sein Handy nicht am Körper hat (sondern zum Beispiel in einer Tasche, die weiter weg liegt), kann im Notfall auch unbemerkt der Alarmknopf des kleinen Gadgets getätigt werden. Sofort heult eine Sirene auf dem Handy der Eltern auf, Blitze leuchten aus dem Fotolicht des Gerätes und die Option für einen Anruf wird angeboten.
Doch nicht nur im schlimmsten Fall kann das kleine Gerät eingesetzt werden. Auch, um den Eltern Bescheid zu geben, dass man gut angekommen ist, drückt man zweimal auf das Lilalarmi-Monster. Das bedeutet dann so viel wie „mir geht’s gut“. Dreimal drücken dagegen heißt „ich brauche Hilfe“ und wird in einer Notsituation verwendet. Durch das dreimalige Drücken kann die Notsituation nicht aus Versehen ausgelöst werden.
Weiterhin ist die Erklärung so simple, dass auch kleine Kinder von vier Jahren den drei Zentimeter großen Knipser benutzen können, heißt es von Unternehmensseite. Allerdings muss das Kind eben auch ein Smartphone dabeihaben – und ob die Kleinsten das schon haben? Damit der Peilsender richtig an die Eltern sendet, muss sich das Mobiltelefon des Kindes in 50 Metern Reichweite zum Kind mit Sender befinden. Auch wenn das Kind also auf dem Spielplatz spielt und das Handy im Rucksack liegt, sendet das Gerät trotzdem bei Bedarf Alarm.
Neben Smartphone und der Lilalarmi-App wird außerdem ein Datentarif benötigt, damit die genauen Standortdaten und ein Kartenausschnitt in Google Maps bei einem Notruf übermittelt werden können.
Die GPS-Daten-Übermittlung passiert auch nur bei Druck der Monstertaste. Das Kind kann sich trotzdem unbewacht bewegen und wird erst bei zwei- oder dreimaligem Drücken geortet. „Wir verstehen unsere Anwendung nicht als vollständige Überwachung“, sagt Martin Eckart, Geschäftsführer der Firma Mobile Application Development.
Während manche Eltern wohl große Fans der kleinen Überwachungssysteme werden könnten, halten andere davon gar nichts. „Komplette Überwachung finde ich nicht gut. Klar, sorgt man sich, aber hier ist Vertrauen wichtig“, sagt beispielsweise Nadine Becher, selbst Mutter und aus Hameln. Und auch Kirsten Lill aus Hameln erklärt: „Bei kleineren Kindern geht das gar nicht. Wir üben den Schulweg lieber.“
Dimitrios Kiriakadis ist nicht gänzlich abgeneigt: „Keine schlechte Idee.“ „Aber“, gibt er zu bedenken, „inwieweit können wohl auch andere darauf zugreifen? Ich möchte lieber vertrauen.“