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Im Kursaal Gerechtigkeit geschworen / Möllring: Steuerakademie ist Erfolgsstory / Binczik: Brauchen dringend Dozenten

Festakt für die Neuen: Minister vereidigt 120 Finanz-Azubis

Bad Eilsen (tw). "Ich schwöre ...": 120 Anwärter des Ausbildungsjahrgangs 2007 haben Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) am Dienstagnachmittag im Bad Eilser Kursaal den Diensteid geleistet - 20 mehr als noch im Jahr zuvor. Dabei werden 60 Anwärter in die Laufbahn des mittleren und 60 in die des gehobenen Steuerverwaltungsdienstes einsteigen. Wer die zweijährige Ausbildung im mittleren Dienst absolviert, darf danach die Berufsbezeichnung Finanzwirt tragen. Der Abschluss der Ausbildung im gehobenen Dienst führt zum Titel Diplom Finanzwirt (Steuerakademie) und ist einem Bachelor- Abschluss gleichgestellt.

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In seiner Festrede ging Möllring auch auf die erst 2006 gegründete "Steuerakademie Niedersachsen" ein. Mit ihr hat das Land bekanntlich als Vorreiter in Deutschland die Ausbildung der Nachwuchsbeamten im mittleren und gehobenen Dienst sowie die Fortbildung der Beschäftigten in Bad Eilsen zusammengeführt. "Die Rückmeldungen geben uns Recht. Die neue Organisation hat die Kompetenzen gebündelt und damit das Aus- und Fortbildungsniveau weiter verbessert. Insbesondere der dadurch intensivierte Austausch zwischen Aus- und Fortbildungssektor hat sich vorteilhaft ausgewirkt, da so die Lehrkräfte auch auf die Erfahrungen der Praktiker vor Ort zurückgreifen können", befand Möllring. Joachim Binczik, Leiter der Steuerakademie, sieht das zwar genauso, wies in seiner Begrüßung aber auch auf Klippen hin, die es zu umschiffen gilt, denn: "Das Dozententeam für den gehobenen Dienst ist bereits jetzt aufgrund vieler Pensionierungen stark dezimiert." Diese Entwicklung werde sich bis Jahresende noch verstärken. Die Steuerakademie stehe daher vor der "entscheidenden Frage", ob sie neue Dozenten einstellen dürfe. "Dennoch", so der Leitende Regierungsdirektor, "ist die Unterrichtsversorgung zur Zeit noch gesichert, denn uns stehen von Seiten der Ämter gut geeignete Praktiker als Gastlehrer zur Verfügung, die einen Teil des Unterrichts übernehmen." Natürlich, betont Binczik, dürfe der Anteil der Gastlehrer nicht überwiegen, weil sie neben dem Unterricht in Bad Eilsen auch noch ihre eigentlichen Aufgaben in den jeweiligen Heimatfinanzämtern erfüllen müssen. "Es ist wie beim Fußball", befindet der Akademieleiter, "eine eingespielte Mannschaft kann eine gewissen Zahl Auswechsel- und Ergänzungsspieler integrieren - und die geben oft auch entscheidende Impulse." Bestehe eine Mannschaft aber überwiegend aus nicht aufeinander eingespielte Ergänzungsspieler, fehle der innere Zusammenhang und das taktische Verständnis für die Spielzüge: "Der Abstieg droht und der Trainer wird gefeuert." Im Steuerwesen sei der "Trainer" allerdings Beamter und könne nicht so ohne weiteres zum Teufel gejagt werden. "Das", so Binczik, "ist aber auch nicht nötig, "denn wir spielten bislang sehr erfolgreich in der ersten Liga der Finanzbildungsstätten der Länder." Niedersachsen habe ein ausgesprochen gutes Potenzial an Steuerbeamten, die an Tätigkeiten als hauptamtliche Dozenten interessiert seien. Der Akademieleiter abschließend: "Sofern wir von unseren vorgesetzten Dienstbehörden die spätestens im Jahre 2008 notwendigen Dienstposten mit attraktiven Bewertungen eingerichtet bekommen, also unsere ,Stammelf' auf ,Bundesliganiveau' verstärken können, bin ich zuversichtlich, das hohe Niveau der Bundesvorgaben vor allem für den gehobenen Dienst halten und sogar noch steigern können." Grußworte bei der Vereidigung der Auszubildenden sprachen Eilsens Bürgermeister Bernd Schönemann und Rintelns Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz.




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