Ein Bericht des Amtes Bückeburg aus dem Jahr 1811 legt die Vermutung nahe, dass es um die räumlichen Verhältnisse knapp 200 Jahre später nicht viel besser stand. Die Schulstube umfasste lediglich 18 Quadratfuß und reichte nicht aus, alle 130 Kinder am Schreibunterricht teilnehmen zu lassen.
Zudem war das Bauwerk offensichtlich recht baufällig. Die Kosten einer Reparatur, hält das amtliche Schreiben fest, übersteige "den Werth dieses alten Gebäudes bey weitem". Also wurde, anders als heute, kurzerhand noch im gleichen Jahr ein Neubau aus dem Boden gestampft. Der Unternehmer erwies sich als Meister der Rechenkunst und verlangte "509 Taler, drei Groschen und zwei Pfennige". Als Gegenwert gab es ein Schulhaus mit zwei elf Fuß hohen sowie 25 mal 18 respektive 25 mal 12 Fuß im Viereck messende Schulstuben.
Ein Monatsbuch vom April 1861 gibt detaillierte Auskünfte über die seinerzeitigen Schulverhältnisse. Den Unterricht genossen, aufgeteilt in eine Ober- und eine Unterklasse, insgesamt 226 Kinder. Wobei die Jungen (117) gegenüber den Mädchen (109) zahlenmäßig ein wenig im Vorteil waren. Unterrichtet wurden - schulpflichtige Leser und Pädagogenaufgemerkt! - Religion, Lesen, Rechnen, Singen, Auswendiglernen und Weltkunde.
Der aus heutiger Sicht bescheiden anmutende Lehrmittelbestand erschöpfte sich außer in einigen Rechentafeln in einer Wandkarte von Deutschland und einer von Schaumburg-Lippe. Bis 1880 zeichnete ein einziger Lehrer für die Vermittlung des Wissens verantwortlich.
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Unterrichtsfächer Religion, Lesen, Rechnen, Singen, Auswendiglernen und Weltkunde