Am 30. Dezember 2005 begann im Rintelner Stadtgebiet eine Brandserie, die bis zum 8. April 2006 Feuerwehr und Polizei in Atem hielt. Dabei gingen immer wieder Papiermülltonnen in Flammen auf. In einem Fall griff das Feuer auf einen Carport über und verursachte durch Ruß und Rauch einen beträchtlichen Schaden in einer angrenzenden Zahnarztpraxis.
Am 8. April vorigen Jahres endete die Brandserie abrupt in der Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße. Gegen drei Uhr morgens bemerkte dort ein Wachmann während seines nächtlichen Einsatzes einen Radfahrer, der plötzlich in der Dunkelheit ohne Licht auftauchte. Der Unbekannte hielt an, schaute zu dem Sicherheitsdienst-Mitarbeiter herüber und dann die Straße hinunter.
Der Wachmann entdeckte die brennende Tonnen, sprintete zum Brandort, zog weitere Mülltonnen weg und informierte die Polizei. An dem folgenden Löscheinsatz beteiligte sich auch der angeklagte Feuerwehrmann, der um 3.20 Uhr in seiner Rintelner Wohnung alarmiert worden war.
Zwei Stunden nach dem Brand und einem Hinweis auf den möglichen Täter fuhren Polizeibeamte zu der Unterkunft des 26-Jährigen. Sie stellten dort den Funkscanner sicher und nahmen den Mann mit zur Wache.
Nach einer stundenlangen Vernehmung, in der ihm die gesamte Brandserie vorgehalten wurde, legte er ein Teilgeständnis ab. Der inzwischen in eine andere Stadt gezogene Feuerwehrmann gab zu, die Tat in der Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße begangen und zwei Monate vorher eine Papiertonne am Lerchenbrink angesteckt zu haben. Drei Tage später widerrief er allerdings dieses Geständnis wieder.
"Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun", beharrte der 26-Jährige jetzt auch vor Gericht. Das Geständnis bei der Polizei will er nur abgelegt haben, um wieder auf freien Fuß zu kommen.
Richter Rost entschied: "Im Zweifel für den Angeklagten. Zeugen, die das beobachtet haben, gibt es nicht."