Gedenkfeier zur Schlacht im Jahre 1759 / Graf Wilhelm stellte Weichen für Sieg
Erinnerungen an Minden als
Schauplatz der Weltgeschichte
Minden/Bückeburg (bus).
In Minden ist am 1. August an die Zeit erinnert worden, in der die Stadt für kurze Zeit Schauplatz der Weltgeschichte gewesen ist. Die am 1. August 1759 geschlagene "Schlacht bei Minden" gilt als zentrales Ereignis des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) in Westfalen. Wesentlichen Anteil am Gewinn der Schlacht hatte damals Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe. Vor allenDingen die vom ihm befehligte Artillerie stellte die Weichen auf Sieg.
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Die aktuelle Gedenkfeier am Denkmal in Todtenhausen wies zwei Besonderheiten auf. Zum einen wurde das 1859 im gotischen Stil errichtete Monument kurzfristig von einem schützenden Bauzaun befreit - die Vierkantsäule ist schwer marode. Zum anderen kehrten mit dem Tag der 248. Auflage des historischen Datums zwei Gedenksteine nach Minden zurück, mit denen die Royal British Legion das Ereignis würdigt. Die Steine standen ursprünglich vor der Kingsley-Kaserne in Minderheide und waren mit dem Abzug der Briten auf die Insel transportiert worden.
Um die Rückkehr hatten sich Stadtmajor Wolfgang Meinhardt und ein britischer Verbindungsoffizier gekümmert. Die Inschriften weisen Minden als Ort aus, an dem "britische Infanterie und deutsche Truppen unsterblichen Ruhm" gewonnen haben.
Im Siebenjährigen Krieg kämpften die Großmächte England und Frankreich um die Vorherrschaft in Europa, Nordamerika und Asien. Bei Minden traf die 45 000 Mann starke Armee von England, das sich mit Preußen, Hannover, Braunschweig, Schaumburg-Lippe und Sachsen-Gotha verbündet hatte, auf das französisch-sächsische Heer (37 000 Mann).
Der Ausgang der Schlacht befreite Preußen von der Bedrohung durch Frankreich und sicherte dem Staat einen Platz unter den europäischen Großmächten.
Das Gemetzel kostete wohl 10 000 Soldaten das Leben. Einige Quellen nennen bis zu 15 000 Tote. Ein englischer Hauptmann schrieb: "Das Blutbad war das schlimmste, das ich je gesehen habe. Noch zwei Tage nach der Schlacht warteten in der glühenden Sommerhitze unversorgte Verwundete auf Hilfe." Über den in braunschweig-lüneburgisch/britischen Diensten agierenden Feldmarschall berichtet ein Zeitzeuge: "Graf Wilhelm von Bückeburg, Landesherr und Schöpfer der Carabiniers, war ein hervorragender Ingenieur, erhielt die Oberaufsicht über die Artillerie der Armee und pflegte die schwierigeren Belagerungen zu leiten."