Bei diesen Schaumburg-Lippes handelt es sich um einen Nebenzweig des Bückeburger Hauses Schaumburg-Lippe, die Nebenlinie Nachod. "Das alles geht mich nichts an", erklärte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe auf Anfrage unserer Zeitung. Der Nachoder Zweig der Familie war nach dem Zweiten Weltkrieg nach Bückeburg geflohen, mehrere Vertreter wie etwa Marie-Louise oder ihr jüngster Bruder Harald wohnten lange Jahre in Bückeburg in einer - inzwischen abgerissenen Villa - am Hofgarten.
Prinz Harald war es, der in der Tschechischen Republik das Verfahren zur Herausgabe vorangetrieben hatte. Harald war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Anwältin der Familie aber hat nach einem Bericht des Online-Nachrichtendienstes "Europa Lloyd" angekündigt, alle rechtlichen Mittel bis hin zu einer Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof ausschöpfen zu wollen.
Schloss Nachod und riesige Ländereien im Norden Tschechiens waren im Jahre 1842 an Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe übergegangen. Dieser übertrug die Herrschaft Nachod an seinen Sohn Wilhelm - den Begründer der Nebenlinie Nachod. Nach der Ablösung der Erb-Herrschaft verblieb das Schloss bis zur Enteignung in dessen Familie.
Das Schloss geht auf eine um 1250 errichtete Grenzburg zurück. Zu den Besitzern gehörte unter anderem General Octavio Piccolomini, der von Kaiser Ferdinand II. mit den Nachoder Besitzungen belohnt wurde. Es liegt auf einer Anhöhe über dem Marktplatz von Nachod (21
500 Einwohner) und beherbergt eine Sammlung von Gemälden und Brüsseler Gobelins.