Bei diesen Schaumburg-Lippes handelt es sich um einen Nebenzweig des Hauses Schaumburg-Lippe, die Nebenlinie Nachod. "Das alles geht mich nichts an", erklärte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe auf Anfrage unserer Zeitung. Der Nachoder Zweig der Familie war nach dem Krieg nach Bückeburg geflohen, mehrere Vertreter wohnten lange Jahre in Bückeburg, wie etwa Marie-Louise oder ihr jüngster Bruder Harald in einer - heute abgerissenen Villa - am Hofgarten.
Prinz Harald war es, der das Verfahren zur Herausgabe lange federführend vorangetrieben hatte (wir berichteten). Harald war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Anwältin der Familie aber hat nach einem Bericht des Online-Nachrichtendienstes "Europa Lloyd" angekündigt, alle rechtlichen Mittel bis hin zu einer Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof ausschöpfen zu wollen.
Schloss Nachod und riesige Ländereien ringsum waren 1842 an Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe übergegangen, der die Herrschaft Nachod an seinen Sohn Wilhelm übertrug - den Begründer der Nebenlinie Nachod. Nach der Ablösung der Erb-Herrschaft verblieb das Schloss bis zur Enteignung 1945 in dessen Familie. Das Schloss gehtauf eine um 1250 errichtete Grenzburg zurück. Zu den Besitzern gehörte unter anderem General Octavio Piccolomini, der von Kaiser Ferdinand II. mit den Nachoder Besitzungen belohnt wurde. Heute beherbergt es eine wertvolle Gemäldesammlung.