Hermel gehörte im vergangenen Jahr zum Empfangskomitee der Realschüler in der Gedenkstätte Hannover-Ahlem und zeichnete federführend für die Erstellung eines Films über den zweitägigen Marsch verantwortlich. Das Projekt habe - erfolgreich - versucht, "etwas eigentlich nicht Nachvollziehbares nachzuvollziehen", verdeutlichte er den mehr als 50 Vernissage-Teilnehmern. Schulleiterin Christiane Marx (die die gesamte Strecke mitmarschierte) erinnerte an die körperlichen Strapazen, die die Schüler bei hochsommerlichen Temperaturen auf sich genommen haben. "Das war auch eine körperliche Herausforderung", gab sie zu verstehen.
Maiwald - "man kann nicht nur Trauer tragen" - rief in Erinnerung, dass im Verlauf der zwei Tage durchaus auch Zeit für spaßige und freudige Momente gewesen sei. Besondere Erwähnung verdienten indes die Begegnungen mit Zeitzeugen, deren Schilderungen viel zum allgemeinen Verständnis der Aktion beigetragen hätten. Ingmar Everding, der als Stellvertreter der Schülerschaft das Wort ergriff, vermittelte eine Vorstellung von der Nachhaltigkeit der Aktion: "Der Marsch wird mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben."
Die Ausstellung dokumentiert das in Zusammenarbeit mit der Realschule Lahde auf die Beine gestellte Projekt auf vier Stellwänden mit zahlreichen Fotos, Zeitungsausschnitten und erläuternden Schriftsätzen. Während der Eröffnung erhielt der für die musikalische Umrahmung verantwortliche Gittarist Viktor Landenberger viel Applaus. Noch mehr Beifall gab's allerdings für Sparkassen-Vorstand Rolf Watermann, der der Geschichtswerkstatt spontan 250 Euro in Aussicht stellte. Ob sich jemand aus dem applaudierenden Publikum aktiv an dem für April dieses Jahres geplanten Marsch von Lahde zum Steinbruch Steinbergen, wo viele ehemalige Lahder Zwangsarbeiter schuften mussten und in großer Zahl ums Leben kamen, beteiligen wird, war nicht in Erfahrung zu bringen.