Anstehende "Hundstage" genießen / Juli fast normal warm, viel zu feucht und etwas zu wenig Sonne
Endlich: Der Hochsommer kommt doch noch
Landkreis.
"Wann wird's mal wieder richtig Sommer", mag so mancher mit dem bekannten Lied von Rudi Carell in den letzten Wochen geseufzt haben. Diesen und allen anderen Wettergeschädigten wird endlich geholfen. Denn wie es zurzeit aussieht, kann sich der Hochsommer für längere Zeit festsetzen.
Autor:
Reinhard Zakrzewski
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Die Voraussetzungen dafür sind durch einen kräftigen Keil des Azorenhochs gegeben, der sich als eigenständiges Hochdruckgebiet über dem östlichen Mitteleuropa und später Südskandinavien für längere Zeit niederlässt. Mit südöstlichen bis östlichen Winden fließt bis etwa Mitte nächster Woche trockene kontinentale Warmluft zu uns, in der schon ab morgen bei viel Sonnenschein hochsommerliche 30 Grad in Reichweite sind. Später können Gewitter mit feuchtschwüler Luft von Südwesten übergreifen.
Im Juli beschränkte sich der Sommer fast ausschließlich auf die Woche vom 14. bis 20. Juli. Lediglich der 26. Juli konnte mit gut 26 Grad die Anforderungen an einen Sommertag (mindestens 25 Grad) noch erfüllen. Ansonsten dominierten Regen, Wind und zeitweise sogar herbstliche Kühle. Grund dafür war eine sehr ausgeprägte West- bis Nordwestlage mit einem Reigen von Tiefdruckgebieten, die kaum einen Tag trocken ließen. Auf acht Sommertage brachte es Bückeburg im ganzen Monat, darunter drei "Heiße Tage" in Folge, womit die durchschnittliche Anzahl von Sommertagen genau erreicht und bei den "Heißen Tagen" sogar um einen übertroffen wurde.
Entsprechend lag das Monatsmittel der Temperatur im Schaumburger Land mit 17,7 Grad noch um 0,5 Gradüber dem Klimamittel 1961-1990. Der wahrscheinlich heißeste Tag dieses Jahres war der 16. Juli mit 34 Grad in Bückeburg. Wie unglaublich heiß dieser Tag in unserer Region war, zeigt die Tages-Durchschnittstemperatur von 28,4 Grad, die die Grenze zu einem der sehr seltenen Tropentage (Mittel 25 Grad) noch um 3,4 Grad übertraf. Negativ beeindruckend: einige sehr kühle Tage mit Höchsttemperaturen von teilweise nur 15 bis 17 Grad. Das tiefste Minimum meldete Bückeburg am Morgen des 31. Juli mit 9,7 Grad, einem für Ende Juli sehr frischen Wert. Wie schon in den Vormonaten, zeigte sich derNiederschlag von seiner spendablen Seite. 91 Liter pro Quadratmeter gingen beispielsweise in Bückeburg nieder und damit 43 Prozent mehr als üblich. Trotz der wolkenreichen Witterung erfüllte die Sonne mit 174 Stunden fast noch ihr Julisoll.
Und wie geht es mit dem Ferienwetter weiter? Wie die Mittelfristprognosen verschiedener Wetterdienste andeuten, scheint sich der August auf Sommerwetter festgelegt zu haben. Doch besonders zur Monatsmitte und gegen Ende neigt der August zu herbstlichen Schwächeanfällen mit kalten Duschen. Deshalb: Erst einmal die anstehenden "Hundstage" in vollen Zügen genießen!