Gut auch: Geht im aktuellen Haushaltsjahr alles glatt, sinken die Schulden bis Ende 2007 von 37
000 Euro auf 33
000 Euro. Steht jeder Ahnser - rein rechnerisch - mit nur noch 28 statt 31,50 Euro in der Kreide.
Allerdings: Die gute Nachricht trügt. Denn die Mehreinnahmen sind bereits wieder so gut wie weg. "Ich musste 61 000 Euro als Haushaltsrest für die L 451 bilden", so Grabbe während der jüngsten Sitzung des Gemeinderats im Mehrzweckhaus. Weitere 30
000 Euro sind in die Rücklage gegangen. Der Bürgermeister: "Durch die Mehreinnahmen im alten, müssen wir im neuen Jahr höhere Umlagen entrichten."
Die schlechte Nachricht: Ahnsen muss den Verwaltungshaushalt durch eine Entnahme von 63
000 Euro aus dem Vermögenshaushalt und 22
000 Euro aus der Rücklage ausgleichen. "Das", so Grabbe, "hat's in meinen 42 Jahren als Bürgermeister dieser Gemeinde noch nie gegeben".
Entsprechend bescheiden fallen einmal mehr die Investitionen aus. Verwaltungshaushalt: 40
000 Euro und damit der dickte Brocken sind für das Erfassen der Oberflächen-Entwässerung in einer GIS-Kartei durch die Firma Kirchner vorgesehen - "damit unsere Nachfahren später einmal wissen, wo die Gräben und Rohre liegen", so Grabbe.
Zunächst 10
000 Euro sind für Renovierungsarbeiten im Mehrzweckhaus eingeplant. "Ob diese Summe ausreicht, ist aber mehr als fraglich", so der Bürgermeister. Denn ein Ortstermin von Bauausschuss-Chef und Bauingenieur hat gezeigt: Sanierungsbedarf besteht nicht nur an den Fensterbänken und der Dusche. "Die Fugen ziehen Feuchtigkeit", so Grabbe beunruhigt.
Der Unterhalt der Straßen, Bürgersteige und Schächte schlägt mit 9000 Euro zu Buche, derjenige der Wasserläufe mit 5000 Euro; 2500 waren's im Vorjahr.
Vermögenshaushalt: Dickster Brocken hier sind 10
000 Euro für das Renaturieren von Gräben. Eine neue Bepflanzung vorm Mehrzweckhaus sowie das Richten der Trockensteinmauer verschlingt 4000 Euro; in der Summe sind allerdings auch Arbeiten am Ehrenmal enthalten.
Weitere 4000 Euro sind unter anderem für einen neuen Bekanntmachungskasten, aber auch für das Innere des Mehrzweckhauses vorgesehen. Die Gemeinde möchte zwei bis drei Lautsprecher anschaffen, um die Beschallung zu verbessern. Außerdem wird's - nach 37 Jahren - Zeit für einen Wechsel der Gardinen; die mokkafarbenen Stofffahnen sollen durch solche in freundlicheren Tönen ersetzt werden. Last, but not least braucht die Gemeinde noch einen neuen Kopierer, der auch das Format DIN-A3 ablichtet - 1000 Euro.
Die Fraktionen von SPD (Jürgen Schmökel) und CDU (Dieter Gutzeit) stimmten dem Zahlenwerk am Ende ausnahmslos zu. "Wenn die Konjunktur ,hält'
", freute sich Schmökel, "wird Ahnsen in absehbarer Zeit frei von Schulden sein." Gutzeit erklärte, dass insbesondere die Investitionen in den Unterhalt der Straßen und des Mehrzweckhauses keinen Aufschub dulden. "Eine - große - Rücklage in Höhe von 136
000 Euro", so Gutzeit, "ist wichtig, um den Ausbau der L
451 mit Fuß- und Radweg anteilig finanzieren zu können."
Übrigens: Zum beschleunigten Ausbau der Landesstraße, die eine der schlechtesten in Niedersachsen ist, soll es bis spätestens Juni ein Gespräch mit MdL Dr. Joachim Runkel (CDU) geben. Gutzeit bot an, "alles" zu tun, um den Druck zu erhöhen und den Prozess zu verkürzen: Unterschriften-Sammlungen, Foto-Dokumentationen, Verkehrszählungen ...
Fakten:
Der Ahnser Haushalt hat einen Volumen von 587
000 Euro; davon entfallen 479
000 Euro auf den Verwaltungs- und 108
000 Euro auf den Vermögenshaushalt. Die Höhe der Rücklage sinkt von 156 000 Euro am Anfang des Haushaltsjahres um 20
000 auf 136
000 Euro am Ende des Haushaltsjahres. Die Hebesätze bleiben unverändert: Grundsteuer A 290 v.H.; Grundsteuer B 290 v.H.; Gewerbesteuer nach dem Gewerbeertrag 310 v.H.