Was Eltern empört: Der aktuelle Läusebefall sei kein einmaliger Fall an dieser Grundschule. Eine Mutter berichtete, seit ihr Kind in Deckbergen zur Schule gehe, sei es bereits drei Mal von Läusen befallen worden: "Unsere Wohnung gleicht jedesmal einer Intensivstation mit Gestank von Goldgeist, Spiritus und Essig. Es ist unerträglich." Und dann die immer gleiche entnervende Prozedur: Betten abziehen, Großwaschtag im Haus, Teppiche, Sofas, Fahrradhelme, sogar die Kopfstützen des Autos reinigen, Stofftiere in die Tiefkühltruhe. Eindruck der Eltern: In der Grundschule nehme man das Problem offensichtlich auf die leichte Schulter.
Das sei keineswegs so, betonte die Schulleiterin gestern gegenüber unserer Zeitung, aber die Möglichkeiten der Schule seien begrenzt. Sie sieht das Problem woanders: Viele Eltern würden erst oft nach Wochen zugeben, dass ihr Kind Läuse hat, mit der Folge, dass dann bereits Klassenkameraden mitbetroffen sind. Außerdem setzten Eltern zu früh die Läusebehandlung ab -
mit der Folge, dass aus den Läuse
eiern, den Nissen, sich neue Plagegeister entwickeln.
Betroffene Eltern sehen das anders: Ein so "durchgehendes Läuseaufkommen" sei von keiner anderen Schule bekannt. Eine Mutter hat die Nase voll: "Ich überlege, mein Kind, das noch ein Schuljahr vor sich hat, in eine andere Schule zu schicken. Sicher ist dort eine Ansteckung auch nicht ausgeschlossen, aber auch nicht mehr garantiert - wie offensichtlich inDeckbergen der Fall."
Dagmar Tagde betonte, das könne sie sich nicht vorstellen, das Problem gebe es an allen Grundschulen und Kindergärten in der Stadt, werde aber nicht immer gleich an die große Glocke gehängt. An der Deckberger Schule gebe es keine ausgesprochenen "Problemkinder" die regelmäßig durch Läuse auffallen würden, vielmehr sei Läusebefall praktisch in allen Klassen schon vorgekommen.
Beim Gesundheitsamt des Landkreises war gestern niemand zu einer Aussage zu diesem aktuellen Thema zu bewegen. Läuse seien Chefsache, so die Auskunft, und Dr. Peter Witte war gestern nicht zu sprechen.