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Neues System seit Anfang Mai: Schluss mit "Insellösungen" / Große Ketten investieren Millionen in Automaten

Einwegflaschen-Rücknahme läuft noch nicht volle Pulle

Rinteln (who). Seit Anfang Mai gelten neue Rücknahmeregeln für bepfandete Einwegartikel. Handel und Verbraucher in Rinteln setzen das System ohne größere Probleme um - aber hier und da gibt es noch Startschwierigkeiten.

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Die Deutsche Pfandsystem GmbH (DPG) ist verantwortlich für die Rückführung der PET-Einwegflaschen in den Wiederverwertungs-Kreislauf. Kernstück ist dabei die Möglichkeit für die Verbraucher, Getränke-Einwegverpackungen aus Kunststoff grundsätzlich in allen Verkaufsstellen mit entsprechenden Verpackungen im Sortiment zurückgeben zu können. Damit sind gleichzeitig die von der EU monierten "Insellösungen" abgeschafft worden. Seit dem 1. Mai gilt das neue Logo - vor allem das Personal an der Kasse muss daran schnell erkennen können, wofür Pfandgeld ausgezahlt wird und wofür nicht. Grundsätzlich nehmen auch die Rintelner Geschäfte alles an. Dabei ist für den Verbraucher zu beachten: Geschäfte mit weniger als 200 Quadratmetern Verkaufsfläche sind von der Rücknahmepflicht für sortimentsfremde Ware befreit. Erleichterung deshalb zum Beispiel im Schnittger-Lädchen in der Klosterstraße: "Wir haben hier sowieso nicht die Möglichkeit, die Flaschen zu lagern." Auch sei die Vielzahl unterschiedlicher Gebindeformen ein Problem, die Durchreisende immer wieder im Laden loszuwerden versuchten. Die Getränke-Industrie sei dazu gefordert, die Verpackungsformen mehr zu standardisieren, um den geregelten Rückfluss zu gewährleisten. Die Tankstellen sind durch ihren hohen Anteil an Laufkundschaft schon lange an den Umgang mit Einwegverpackungen gewöhnt. "Für uns ist eigentlich alles so geblieben wie bisher", erklärt Stefan Keil. Der Pächter der Esso-Tankstelle an der Konrad-Adenauer-Straße hat sich wie der übrige Handel nur darauf einstellen müssen, zusätzlich die bisherigen Verpackungen von den neuen mit dem aktuellen Logo getrennt zu sammeln. "Aber nur so lange, bis die alten ganz aus dem Kreislauf verschwunden sind", sieht er gelassen der weiteren Entwicklung entgegen. Die größeren Getränke- und Lebensmittelmärkte haben sich für die neuen Regelungen mit Rücknahme-Automaten gerüstet. Marktkauf-Geschäftsführer Branko Kozic stellt das neue System vor: Der Automat schluckt die Flaschen und presst sie zu handlichen Recycling-Paketen. Kozic: "Das Material wird für die Wiederverwendung geschreddert und zu neuen Flaschen verarbeitet." Was die Kunden größtenteils an Einwegverpackungen interessiert, ist die Gewichtsersparnis beim Transport nach Hause und bei der Leergutrückgabe. Für Klaus Kurth, der seine Kunststoff-Flaschen vom Marktkauf-Automaten schlucken lässt, gilt das genauso. Der Extener erspart sich, wie andere Kunden auch, aus gesundheitlichen Gründen gerne unnötige Schlepperei. Auf Knopfdruck gibt das Gerät den Pfandbeleg heraus, der Automat knautscht derweil die Gebinde zusammen - PET-Flaschen auf ein Drittel ihres Volumens und Dosen auf ein Siebtel, erklärt Marktkaufleiter Kozic. Das Unternehmen hatte "zunächst voll aufMehrwegsysteme gesetzt und Einwegartikel ausgelistet". Der Kundenwunsch nach Getränken in Einwegverpackungen habe nach einjähriger Zwischenlösung zu rund 100 Einwegpfandartikeln im Sortiment geführt, sowohl Kunststoff-Flaschen als auch Dosenverpackungen. Die Neuregelung kostet eine Stange Geld, besonders die großen Vermarkter. An 189 Standorten hat Marktkauf 240 Rücknahme-Automaten aufgestellt, so die Pressemeldung des Unternehmens. Gesamtvolumen der Investition: rund 5,7 Millionen Euro. Relativ leicht kommt der Jibi-Markt im Stiderfeld mit den Umstellungen zurecht. "Wir haben eigentlich keine Probleme damit", erklärt der junge Marktleiter Alexander Müller und zeigt den Rücknahmeautomaten im Getränkemarkt, der schon lange vor dem 1. Mai in Betrieb gewesen ist. Insgesamt seien rund 1,8 Millionen Euro Kosten angefallen für Neuanschaffungen und Umrüstungen von Automaten in den 100 Jibi-Märkten in Norddeutschland.




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