"Unser Netzwerk für Unternehmensgründung ist sehr lebendig und temperamentvoll", sagte Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier vor den fast 100 Gästen der Eröffnung. "Es lebt, hält, begleitet und leitet weiter an andere geeignete Partner. Und wir fördern auch junge Unternehmen mit antizyklischen Investitionen und mittelstandsfreundlicher Vergabe - allein mit 20 Millionen Euro in diesem Jahr." Lange habe Schaumburg bei Existenzgründungen in Niedersachsen im oberen Drittel gelegen, obwohl nicht Selbstständigkeit um jeden Preis gefördert werde. "Im Ergebnis haben nur jene Jungunternehmen eine Chance, dieüber einen belastbaren Geschäftsplan verfügen." Jüngste Hilfe sei das "St@artCenter Weserbergland", wo im Internet die zehn bis 15 wichtigsten Formulare für eine Existenzgründung bereitstehen.
Bestandspflege werde immer wichtiger, so der Landrat. Gerade erst habe man drei abwanderungswillige Firmen in Bückeburg mit Hilfen halten können. Existenzgründungen und Neuansiedlungen seien die anderen beiden Standbeine der Wirtschaftsförderung.
"Die richtige Mischung macht's", nannte Schöttelndreier das Erfolgsrezept des Gründertags. Hilfreiche Institutionen, Jungunternehmer mit ihren ersten Erfahrungen, Fachvorträge, Politiker für nützliche Beziehungen, Banken für Gründungsfinanzierungen sowie interessierte Besucher machten auch diesmal diese Mischung aus. Carsten Bartsch von der Weserbergland AG: "Das Ganze soll eine Ermutigung für Existenzgründer sein, weil sie sehen, wer alles helfen kann, wie ein Rädchen ins andere greift."
Stefan Tegeler, der beim Landkreis pro Jahr 300 bis 350 potenzielle Existenzgründer berät, berichtete, dass daraus nach Vorlegen eines Businessplans rund 270 Firmengründungen erwachsen. Auch wegen der nachhaltigen Beratung überleben davon die meisten. 1300 Gewerbeanmeldungen pro Jahr gibt es im Landkreis und rund 900 Abmeldungen.
Das Risiko des Scheiterns sei groß, sagte Rolf Watermann (Sparkasse Schaumburg). Bartsch: "Viele sagen, ich bin besser oder wenigstens billiger als andere, aber das reicht nicht." Seit etwa zwei Jahren werden Existenzgründer regelmäßig gefragt, wie es läuft, sagte Bartsch. "In drei bis fünf Jahren werden wir klar sehen, wie nachhaltig der Erfolg wirklich ist."