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TÜV -Schau vor der Gaststätte Thies / 21 Traktoren in zwei Stunden inspiziert / Keine gravierenden Mängel

Ein Lanz-Trecker von 1954 ist derälteste Prüfling

Luhden (sig). "Bitte fahren Sie ein Stück vor und betätigen dann die Bremse", bekam der Fahrer zu hören, und der trat dann auch kräftig in die Eisen. Die damit verbundenen Geräusche, die Verkehrsteilnehmer aufschrecken lassen, waren für die beim Gasthaus Thies wartenden Landwirte an diesem Morgen ein Stück Normalität - und vielleicht sogar Musik in den Ohren.

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Was dem Autobesitzer recht ist, das ist dem Führer einer Zugmaschine billig. Das heißt: Beide müssen von Zeit zu Zeit dafür sorgen, dass ihre Fahrzeuge gründlich geprüft werden, bevor sie eine neue Zulassungsplakette erhalten. Zwar tummeln sich die landwirtschaftlichen Fahrzeuge mehr auf Ackerflächen sowie Feldwegen und werden auf der Straße mehr als Hindernisse wahrgenommen, aber trotzdem müssen sie absolut verkehrstüchtig sein. Im Rhythmus von zwei Jahren sind Traktoren an der Reihe, die nur eine Maximalgeschwindigkeit von 40 Kilometern haben. Für die "Schnellläufer" dagegen gibt es eine jährliche Hauptuntersuchung und halbjährliche Bremsprüfungen. Diese Vorsichtsmaßnahme ist wohl begründet, denn Zugmaschinen ab "Tempo 60" dürfen auch die Autobahn befahren. Viel zu tun bekam Prüfingenieur Gunnar Oubiel, der als amtlich anerkannter Sachverständiger in Luhden im Einsatz war. In gut zwei Stunden hatte er 21 Traktoren und auch Anhänger kontrolliert. Es war ein guter Morgen für alle Beteiligten, denn es wurden keine gravierenden Mängel entdeckt, die zum Stilllegen eines Fahrzeuges geführt oder eine sofortige Reparatur erforderlich gemacht hätten. "Wir legen unser Hauptaugenmerk auf die Beleuchtung, die Lenkung, die Bremsen und die Bereifung", erklärt der Prüfer. Bei den Reifen geht es nicht nur um die Profiltiefe, sondern auch um das Alter. "Hier wird gern gespart, denn ein Reifen kostet bis zu 400 Euro", ergänzte der Sachverständige. Natürlich werde auch darauf geachtet, dass weder der Motor noch das Getriebe Öl verlieren und dass der Antrieb nicht unrund läuft oder zu laut ist. Die landwirtschaftlichen Zugmaschinen halten trotz umfangreicher Beanspruchung lange durch. Am Prüftag hatten noch viele das STH- oder RI-Kennzeichen. Das älteste Gefährt war ein 1954 zugelassener Lanz-Trecker mit nur zwölf Pferdestärken. Im Vorjahr kam ein ähnlich nostalgischer Porsche-Trecker zum TÜV. Dass die Nachfolger inzwischen unter der Kühlerhaube wesentlich mehr Kraft entwickeln, ist kein Geheimnis. Der Luhdener Landwirt Wilhelm Tecklenburg fährt einen solchen Schnellläufer, mit elf Tonnen Gesamtgewicht von elf Tonnen und über 120 PS.




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