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Heidemarie Pützund Gloria Ross Wer wie Petra Kroning Lust auf ein strammes Wanderprogramm hat, der kann die Mandelblüte auf 78 Kilometern genießen – von Wachenheim im Norden bis an die französische Grenze bei Schweigen. Im südlichen Teil sollte oberhalb von Rhodt ein Besuch im Schloss Villa Ludwigshöhe eingeplant werden. Die ehemalige Sommerresidenz des bayerischen Königs beherbergt eine Gemäldesammlung des Impressionisten Max Slevogt, der bis zu seinem Tod 1932 hier lebte. Wer den Blick von der Terrasse des Slevogthofes auf die rheinische Tiefebene kennt, versteht seine Wahl.
Lange vor den Kirsch- und Apfelblüten, die andernorts gefeiert werden, dreht sich in Neustadt an der Weinstraße alles um das Gimmeldinger Mandelblütenfest. Sobald sich die ersten Knospen geöffnet haben, lädt das Winzerdorf zum frühesten Weinfest der Region ein. Beim Anblick der Landschaft soll hier einst Bayerns König Ludwig I. ausgerufen haben: „Der Garten Deutschlands, die blühende Pfalz!“. Zum Verdruss der Pfälzer war die Region 1815 Bayern zugeschlagen worden.
Hier führt auch der seit 2008 ausgewiesene „Pfälzer Mandelpfad“ vorbei. Gimmeldinger Winzer laden zum Verkosten ein, in den Weinstuben können sich Gäste bei Hausmacherkost stärken. Weinlagen wie der „Neustadter Mandelring“ oder die „Maikammerer Mandelhöhe“ erinnern daran, dass bereits um 1300 viele Orts-, Straßen- und Flurnamen nach dem Steinobst benannt waren. Das milde Klima an der Weinstraße macht’s möglich. Und so ist eine Wanderung in der Pfalz auch dann schön, wenn die Natur langsam aus dem erwacht. „Einfach herrlich“, freut sich Petra Kroning, ehe sie den steilen Weg durch den Weinberg wählt.
Auskunft bei der Tourismus-Information Neustadt an der Weinstraße, Tel. 0 63 21/92 68 92, E-Mail: touristinfo@neustadt.pfalz. com.
Durch das milde Klima vergleichen die Pfälzer ihre Heimat gern mit der Toskana – die Mandelblüte im Frühjahr färbt die Region um Neustadt in zartem Rosa. Fotos: Reinhard Kermann/TKS