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Hochwasserschutz im Kurpark / 20 Zentimeter Schlamm aus Aue geholt / Weniger als 3000 Euro Kosten

Ein Bagger nimmt der Aueflut den Schrecken

Bad Eilsen (tw). Künftige Hochwasser dürften jetzt den Großteil ihres Schreckens verlieren, denn: Mit dem Einsatz eines Schaufelbaggers und zweier Lkw hat Bad Eilsen am Montag die "kleine Lösung" zum Schutz des Kurparks vor den Aue-Fluten in Angriff genommen. Die Maßnahme, für welche die Gemeinde ein Minimum an Personal und Geld in die "Bresche"geworfen hat und deren wesentlicher Teil in wenigen Tagen abgeschlossen sein soll, könnte ein Maximum an Erfolg bringen.

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"Wir haben im Bereich der Denkmal-Brücke an den Tennisplätzen etwa 20 Zentimeter Schlamm und Geröll aus dem Fluss gebaggert", berichtet Horst Rinne. Der Aushub hatte sich dort etwa drei Jahrzehnte lang abgelagert und machte insbesondere im (aueabwärts) rechten Bereich Probleme. Der Bürgermeister war persönlich vor Ort, zog selbst das Gestell eines rostigen Campingstuhl aus dem Wasser. "Die Maßnahme", betont Rinne, "ist mit dem ,Unterhaltungsverband Bückeburger Aue' abgesprochen. Er hält sie mit Blick auf den Eingriff in den Naturhaushalt für unbedenklich. Die Kosten trägt die Gemeinde." Im Zuge der Arbeiten wurde auch gleich der Altarm der früheren Notaue, die in diesem Bereich in den Fluss "mündet", geringfügig vertieft. Gleiches gilt für den aueaufwärts gelegenen Bereich zwischen Bahnhofstraße und dem - ersten - Nadelöhr Tuffsteindurchlass. Rinne: "Der Boden wird auf dem Gärtnereigelände zwischengelagert und im Winterwieder aufgebracht - dann haben wir ein ,schräges Planum' bis zur Aue hin." Im Frühjahr, wenn das Erdreich trocken ist, soll auch noch ein Drainagerohr eingezogen werden. Besonders schön: Die "kleine Lösung", die jetzt verwirklicht wird, bleibt sogar noch deutlich unter den Kosten von 5000 Euro, die ursprünglich dafür veranschlagt worden waren. "Es werden weniger als 3000 Euro werden", schätzt der Bürgermeister. Im Einsatz waren im Wesentlichen Wilhelm Vehling aus Helpsen mit seinem Bagger und Bauhofleiter Bertram Meier. Der Heeßer Friedrich Rahe unterstützte die Arbeiten mit Sachverstand und Schaufel. "Das ist Nachbarschaftshilfe", erklärte der Eilser FDP-Ratsherr lächelnd. Schön auch: Statt der zunächst veranschlagten fünf, werden die Arbeiten in nur drei Tagen abgeschlossen sein. Jetzt blickt nicht nur Rinne dem nächsten Starkregen mit Spannung entgegen. "Vielleicht", so der Bürgermeister mit Blick auf die Baggerarbeiten, "reicht's ja schon". Dann nämlich könne die Gemeinde auf Teil zwei des Projekts verzichten - nämlich darauf, ein Hochwasser in die hinter den Tennisplätzen gelegenen früheren Schlammteiche weiter zu leiten. Rinne wäre dieser Verzicht nur Recht, denn: "Die Folgekosten wären vermutlich beträchtlich. Die verlandenden Schlammteiche müssten ungefähr alle zehn Jahre ausgebaggert werden. Das würde jeweils etwa 10 000 Euro kosten." Zur Erinnerung: Um aus dem Kurpark nicht, nur um Buchholz und Heeßen zu schützen, eine "Kloake" zu machen, hatten VA und Rat Mitte Juli auf die "große Lösung" verzichtet. Für sie hatte die EU bereits 25 000 Euro bereit gestellt, die allerdings durch die Gemeinde in gleicher Höhe hätten gegenfinanziert werden müssen. Bei der großen (Kloaken-)Lösung wären die Gartenanlagen zum Teil beträchtlich vertieft worden, um künftigen Auefluten als Sammelbecken zu dienen. Doch wie auch immer: Jetzt heißt es mit Blick auf den Kurpark erstmal abwarten. Denn das letzte Wort zu den Bemühungen des Menschen spricht die Natur.




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