Der 1940 geborene Spross einer Pastorenfamilie, seit 1954 in Hameln zu Hause, macht nicht viel Aufhebens von sich. Auch Oberbürgermeisterin Susanne Lippmann, die Ohlendorf im Hochzeitshaus die „Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland “ feierlich überreichte, lobte ihn als „Mann der leisen Töne, der aber sehr erfolgreich und sehr effektiv“ arbeite.
Von 1974 bis 2005 stand Ohlendorf an der Spitze des Hamelner Arbeitsgerichtes. Geehrt aber wurde er für sein umfassendes soziales Engagement, vor allem für seine vielfältige Arbeit zugunsten der diakonischen Einrichtungen. So hat Ohlendorf als stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisvorstandes maßgeblichen Anteil am Aufbau und Betrieb der Jugendwerkstatt. Als Kirchenvorstand der Martin-Luther-Gemeinde hat er die Einrichtung der Kindertagesstätte auf den Weg gebracht. Ohlendorf: „Da hatte ich es gleich mit zehn Behörden auf einmal zu tun. Anderen hätten zwei schon gereicht.“ Auch als Vorsitzender des Kuratoriums der Jugendwerkstatt hat sich Ohlendorf Verdienste erworben. Kuratorium hieße ja „sich sorgen und sich Sorgen machen“.
Die Sorge, ob er die Auszeichnung zu Recht bekommen habe, treibe ihn allerdings nicht um. „Das haben andere entschieden, nicht meine Sache.“ Doch der fast 70-Jährige freut sich, dass die Initiative zur Ehrung von seinem ehemaligen Chef, dem Präsident des Landesarbeitsgerichtes, Prof. Gert-Albert Lipke, ausging. Die Auszeichnung aber gelte allen, die ihm geholfen hätten, allen voran seiner Frau Marion. Gerhard Ohlendorf, eben ein Mann der leisen Töne.