Der Unterrichtsstoff ist rund 384 000 Kilometer entfernt, und jedes Jahr kommen 3,8 Zentimeter dazu. Warum sich der Mond immer weiter von der Erde wegbewegt, müssen die Schüler von Lehrer Jürgen Röders am Ende des Schuljahrs erklären können.
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„Astronomie“ steht auf ihrem Stundenplan. Die Zehntklässler lernen, was es mit dem Mond auf sich hat und warum die Astronomie eine wichtige Wissenschaft ist. „Die Themen sind hochaktuell, die Faszination des Weltalls ist riesig“, sagt der Lehrer.
Kein Hobby und kein Thema ist zu verrückt, als dass nicht jemand versuchen würde, es zum Schulfach zu machen. Manchmal begnügen sich die Interessenvertreter jedenfalls erst einmal mit dem Ruf nach ein paar zusätzlichen Schulstunden. Verbraucherschützer wollen Verbraucherschutzunterricht, Ernährungsexperten wollen Ernährungsunterricht und die Datenschützer wollen Datenschutzunterricht. Die Liste von Fächern, die sich die vielen verschiedenen Interessengruppen wünschen, ist lang.
Ernst Fritz-Schubert, ein Lehrer aus Heidelberg, hat ein neues Schulfach entwickelt: Er unterrichtet Glück. Er will mit dem Glücksfach Lebenskompetenz, Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung fördern und diese auch im Schulalltag realisieren.
Foto: DIALOG
Nicht alle Vorschläge für neue Fächer sollen die gesellschaftlichen Probleme lösen. Häufig geht es nur um eine besondere Sprache oder eine Sportart wie Schach oder Segelflug. Die Politiker in den Landesregierungen müssen dann entscheiden, ob ein neues Fach in den Lehrplan aufgenommen wird – oder nicht. So versuchen auch die Astronomen, Druck auf die Politik auszuüben, damit die Schüler in Zukunft die großen Fragen der Menschheit beantworten können: „Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?“ An vielen Schulen werden statt neuer Fächer einfach AGs am Nachmittag angeboten. So können Schüler in neue Themengebiete hineinschnuppern.jch
Astronomie als Pflichtfach oder lieber ein paar Stunden Glücksunterricht?