Gut elf Jahre ist es nun her, dass eine Doktorarbeit viele in Springe aufrüttelte: War Heinrich Göbel wirklich der, für den seine Heimatstadt ihn lange hielt und ehrte? Andere waren entsetzt: Nestbeschmutzer seien die, die Göbel seine Glühbirnen-Erfindung absprachen. Nach emotionalen Debatten zum Start flachte das Thema ab. Und so wirkt Göbel in seiner Heimatstadt heute wie eingefroren: Schul- und Straßennamen, Denkmäler, Erinnerungstafeln – alles noch da, wie immer. Aber die Frage, wie Springe mit Göbel umgeht, bleibt unbeantwortet. Und auch im Rathaus hat man sich lange um eine offizielle Haltung gedrückt: Weiterehren? Verschweigen? Oder endlich einordnen, als Teil der Stadtgeschichte? Ohne Weichspülung, aber auch ohne so zu tun, als habe es ihn nie gegeben. Vor allem: Ohne die zu verprellen, für die Göbel bis heute ein wichtiger Bestandteil Springes ist. Das geplante Vorgehen der Stadt – zu ehren, aber auch zu bewerten und zu verändern – könnte der goldene Mittelweg werden.