Bückeburg. Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB hat dazu aufgerufen, die Entwicklung in Bückeburg, aber auch nahe gelegenen Orten, kritisch zu beobachten und zur Teilnahme an der Demonstration gegen Nazigewalt am kommenden Samstag, 9. April, um 14.30 Uhr am Bahnhof Bückeburg aufgefordert.
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Seit etwa einem halben Jahr komme es in Bückeburg, aber auch in Wunstorf und Barsinghausen, verstärkt zu gewalttätigen Übergriffen rechtsradikaler Jugendlicher. In den Medien und von den Sicherheitsbehörden würden diese Vorfälle als Revierkämpfe rechter und linker Jugendbanden eingeordnet. Es gebe allerdings starke Hinweise darauf, dass die Gewaltexzesse eindeutig vom gewaltbereiten Spektrum von Neonazis der freien Kameradschaften und der autonomen Nationalsozialisten im Raum von Hannover bis nach Ostwestfalen-Lippe ausgehen, stellt der DGB in einer Pressemitteilung fest. Gruppen aus diesem Spektrum – und zwar vorwiegend dieselben Personen – würden seit Jahresbeginn nun auch in anderen Städten auftreten und bedrohten dort Jugendeinrichtungen und Menschen, die der Antifa oder der politischen Linken zugerechnet werden.
Wohin man schaue, fast überall würden sich kleine Nazigruppen entwickeln, die sich untereinander in ihrer Gewaltbereitschaft stark ähnelten und die häufig das Auftreten und die Aktionsformen linker Gruppen kopieren würden. Schaue man nach Bückeburg oder Tostedt, wo es ähnliche Vorkommnisse wie in Bückeburg gibt, so sei zu erkennen, dass in beiden Kleinstädten durch die Nazis der Versuch gestartet werde, eine sogenannte „National befreite Zone“ zu errichten. Der DGB: „Egal wie und in welcher Form Nazis öffentlich werden – wir werden uns dem entgegen stellen und dagegen ankämpfen, dass Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passen, angegriffen werden und sogenannte ‚No-Go-Areas‘ entstehen.“