Täglich geben auseinanderklaffende Arbeits- und Öffnungszeiten Anlass für Unverständnis – schreiben Sie, liebe Leser, uns, wo und wann Ihre Wünsche nach Öffnungszeiten mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Wo Sie vor verschlossenen Türen stehen, wenn Sie jemanden brauchen, welche Kindergartenzeiten für Sie hilfreich wären, und wann Sie es schaffen würden, stressfrei einzukaufen, ohne dass Sie Probleme mit Ihrem Chef bekommen.
Die Hansestadt Bremen beispielsweise hat 2003 gemeinsam mit der Universität Hamburg ein Projekt aufgesetzt, mit dem sich Bremen zu einer Stadt entwickeln sollte, in der Arbeitszeiten und Öffnungszeiten von Behörden und Unternehmen weitgehend aufeinander abgestimmt werden. Name der daraus entwickelten Leitversion: „Bremen 2030 – eine zeitgerechte Stadt.“ Prof. Dr. Ulrich Mückenberger hat daran mitgewirkt und erzählt: Lange sei darüber debattiert worden, ob das Bürgeramt in Bremen tatsächlich samstagmorgens geöffnet haben muss und Verwaltungsangestellten somit ein Vormittag vom Wochenende genommen wird. „In einer Befragung kam aber heraus“, dass einige jüngere Mitarbeiter, die Single waren, gar keine Probleme damit hätten, am Samstagvormittag zu arbeiten – Problem gelöst.
Eine „zeitgerechte Stadt“, heißt es in den Leitlinien, erkennt das Recht auf eigene Zeit an. Dazu kann gehören, wie es laut Mückenberger in Schweden der Fall ist, dass ein privater Termin eines Arbeitnehmers der Arbeit als gleichberechtigt wichtig anerkannt wird. „Arbeits-, soziale und Kommunalzeiten zu koordinieren, ist das Ziel, so die These zur Zeitgerechtigkeit.
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