Michael Thürnau mit TV-Team in Rinteln auf der Draisine und beim Einkaufen
Der "Dreh" mit dem "Bingo-Bären"
Rinteln.
Die Weserstadt hat es dem "Bingo-Bären" Michael Thürnau angetan. "Es ist eine der schönsten Städte in Norddeutschland", stellte er gestern wieder einmal fest. Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz hörte es mit Wohlgefallen. Einen Tag hat Thürnau für Aufzeichnungen für die zweite Staffel seiner Sendung "Leicht und lecker, abnehmen mit Michael Thürnau" in der Weserstadt verbracht.
Sage und schreibe 35 Kilo hat der 42-Jährige im vergangenen Jahr abgenommen und in diesem Jahr sollen weitere 35 folgen. "Schlank bin ich dann zwar immer noch nicht, aber auf einem guten Weg dorthin." Und weil er an diesem Tag gut gelaunt war, verriet er sogar sein aktuelles Gewicht: 154 Kilo.
Es sei an seinem 40. Geburtstag gewesen, da hätte ihn sein langjähriger Produzent darauf aufmerksam gemacht, dass er durch sein Gewicht, damals immerhin stolze 189,5 Kilo, seine Gesundheit aufs Spiel setze: "Dabei fühlte ich mich bestens, aber ich dachte, irgendwann muss man mit dem Vorbeugen ja anfangen."
Und weil er Fernsehprofi durch und durch ist, machte er daraus gleich eine Erfolgsserie. "Wenn ich das kann, dann kann es jeder", war die Idee, die hinter der Serie stand und die Fernsehzuschauer mitziehen sollte. Die zehn Folgen wurden ein großer Erfolg, Thürnau selbst schaffte es, 35 Kilo abzunehmen. Zehntausende Zuschauer fühlten sich motiviert, es ihm gleich zu tun.
So auch Cynthia Stephat, die mit Unterstützung der "Thürnau-Sendung" sogar 50 Kilogramm abspeckte und für die zweite Sendung der neuen Folgen, die gestern in Rinteln gedreht wurde, als Studiogast ihre Erfahrungen einbringen will.
Gefolgt von seinem Kamerateam begann Michael Thürnau seine Tour durch Rinteln gestern Morgen auf den Marktplatz. Bei Kerstin Exner deckte er sich mit einem ganzen Stapel Bingo-Lose ein. Danach strampelte er mit einer Draisine immerhin einen Kilometer - und das bergauf, selbstverständlich mit einem Kamerateam vorneweg: "Ohne Bewegung kann niemand abnehmen und wenn man den Sport noch mit der Schönheit der Landschaft verbinden kann, dann ist das einfach perfekt."
Nicht sehen wird man im Fernsehen, wie der Moderator stürzte, als er über eine Schiene stolperte. Sein Aufnahmeteam hielt vor Schreck den Atem an - doch es konnte gleich weitergehen, Thürnau bewies Nehmerqualitäten wie Humor. Nach der sportlichen Einlage stand ein Bummel durch Rinteln auf dem Drehplan. Die Chance für ein Interview, für das sich Thürnau wagemutig in den Renault Clio der Journalistin zwängte. Eine wahrhaft akrobatischer Akte für den knapp zwei Meter großen Fernsehstar, sogar die Beifahrertür ließ sich noch schließen. Mit der Marke will sich Thürnau trotzdem nicht anfreunden: "Der passt auch nicht zu mir, wenn ich weitere 35 Kilo abgespeckt habe, aber das liegt dann aber nicht am Gewicht, sondern an meiner Größe."
Der Dreh auf dem Marktplatz wurde Schwerstarbeit - vor allem für Kameramann Maik Behres, der sich eine schwere hochmoderne Steadycam umschnallte. Notwendig, um ruckfreie Rundumbilder vom Marktplatz einzufangen. Thürnau wollte spontan von einigen Passanten wissen, wo man in der schönen Weserstadt wohl gesunde leckere Sachen einkaufen könne. Eine Antwort, die ihm Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz lieferte und die kleine Markthalle empfahl.
Tomaten, Zwiebeln, Rotweinessig, Wacholderbeeren und mehr standen auf Thürnaus Einkaufszettel. Geschäftsführer Hermann Ortgiese von "Delicata" beriet den TV-Star höchstpersönlich bei der Auswahl. Gegenüber beim Schlachter Viehmann vervollständigte ein Sauerbraten den Einkauf, denn "Sauerbraten leicht und lecker" steht auf dem Speiseplan der Sendung, die übrigens im Februar im Vorabendprogramm von N3 ausgestrahlt wird.
Nochmals spannend wurde es, als das TV-Team beschloss, eine Mittagspause im "Stadtkater" einzulegen. Naheliegende Frage: Was wird Thürnau wohl bestellen? Die freundliche Bedienung fragte nach den Wünschen der Gäste und tatsächlich, während sich das Kamerateam für deftige Fleischgerichte entschied, begnügte sich Thürnau mit einem Bauernsalat und einer große Flasche Wasser. Die Zeche hat übrigens der Bürgermeister übernommen, denn diese Sendung "ist wieder einmal eine tolle Werbung für uns". Am späten Nachmittag hatte das Kamerateam alles im Kasten und Thürnau verabschiedete sich: "Na dann bis zum nächsten Weihnachtsmarkt."