Denn in der geplanten und noch zu genehmigenden und maximal 1,6 Megawatt produzierenden Biogasanlage werden pro Jahr rund 16
000 Tonnen Biomasse verarbeitet. Bei einer Fahrt werden rund 20 Tonnen pro Fahrzeug zur Anlage gebracht, in einer dreiwöchigen Erntezeit würden bei maximaler Auslastung der Anlage pro Stunde sechs bis acht Anliederungen stattfinden, an sechs Tagen in der Woche, jeweils von 6 bis 22 Uhr. Spiele das Wetter mit, so Reinold, könne die Biomasse auch innerhalb von zehn bis 14 Tagen eingefahren werden.
Rund 80 Prozent der Masse kommen später wieder auf das Feld, werden aber, so unterstrich Reinold, im Laufe mehrerer Monate verteilt. Schwerpunktverkehr entstehe somit nicht.
Es war beileibe kein Trost für die Einwohner, dass sich die Fahrten im Ort gut verteilen: Ein gutes Drittel der Flächen, auf denen angebaut wird, liegt im Bereich Langenfeld. Mit Blick auf die örtlichen Verhältnisse votierte Reinold aber für einen fairen Umgang zwischen Wohnbevölkerung und Landwirtschaft: "Es ist eine Sache der gegenseitigen Rücksichtnahme." Zwei Probleme werden die Bewohner des Dorfes mit der Biogasanlage nicht haben: Lärm (die Anlage macht keinen) und Geruch (wird es laut Reinold ebenfalls nicht geben). Außerdem ist in Hattendorf die beherrschende Windrichtung Süd-West oder West - also von der Anlage in Richtung Antendorf. Über dieses Thema wurde dann auch kaum debattiert, die Anwohner glaubten Reinold.
Bleibt der Verkehr.Über 20 Prozent der Lkw würden über den Forelllenweg fahren, ebenfalls über 20 Prozent sollen über den Verbindungsweg von Raden nach Hattendorf (der Weg, an dem die alte Mühle steht), geführt werden. Da sich vor allem die Anwohner jenes Wohngebietes, an dem sich die Ströme aus Richtung Antendorf und Hattendorf treffen (Ecke Forellenweg), über diese Ballung beschwerten, soll dort nachgebessert werden. Und zwar deutlich, wie Reinold erklärte.
Zumindest in einem Punkt konnte der Bürgermeister die Anwohner beruhigen. In einem Vertrag zwischen Investor und Gemeinde wird genau geregelt, wo, wann und wie gefahren werden darf. Bei Schäden, die eindeutig auf den Verkehr von und zur Biogasanlage zurückzuführen seien, wisse die Verwaltung, an wen sie sich zu halten habe, erklärte Priemer.
Genehmigt ist bekanntlich eine kleinere 500-Kilowatt-Anlage. Die Belastung wäre etwas, aber nicht viel niedriger: vier bis fünf Fahrten in der Erntezeit pro Stunde, schätzte Reinold. Am 3. Mai steht das Thema erneut auf der politischen Tagesordnung. Der Bauausschuss tritt um 19 Uhr in Hattendorf zusammen.