Selbst Stadtkämmerer Wolfgang Seele musste etwas nach Fassung ringen, als er sich am Freitagmorgen den Schaden an der Rückfront des Kindergartens ansah. Nur wenige Meter weiter sind schon Fensterscheiben mit Holzverschlägen versehen worden, die noch nicht ausgewechselt werden konnten.
"Aber ihr Ziel haben die Einbrecher nicht erreicht, irgendetwas muss sie daran gehindert haben, nach dem Zertrümmern der ersten Scheibe des Sicherheitsglases weiter zu machen und einzusteigen", mutmaßt Kindergartenleiterin Waltraud Denocke.
Vielleicht befürchteten sie mit dem Lärm, Anlieger aus der Nachbarschaft geweckt zu haben. Außerdem haben Bewegungsmelder dafür gesorgt, dass der ganze Bereich in gleißendes Licht gehüllt wurde. Irgendwelche Werkzeuge sind nicht am Tatort zurückgeblieben, aber auf dem Grundstück gibt es genügend Steine,mit denen sich Scheiben zertrümmern lassen.
"Im Laufe von sechs bis sieben Jahren wurde bei uns schon an die 30-mal eingebrochen", lautete das nachdenklich stimmende Resümee von Waltraud Denocke.
Sie ist schon einmal morgens gleich von einem Täter empfangen worden, der ihr Büro durchwühlt hatte und während der Nacht stundenlang telefoniert haben musste. Die Kosten erreichten die mehrfache Höhe einer Monatsrechnung. Daraufhin hatte sich die Polizei nachts im Gebäude eingenistet. Ihr gelang es, den Langfinger bei seinem nächsten Versuch auf frischer Tat zu ertappen. Er kam zwei Jahre hinter Gittern, weil er kein unbeschriebenes Blatt war.
"Wir sind zwar versichert, bezahlen aber immer eine Eigenbeteiligung für die Schäden, die bei solchen Einbrüchen entstehen", erklärte Wolfgang Seele. Eine Alarmanlage ist inzwischen auch einbaut worden, aber das alles hat die Langfinger nicht daran gehindert, es immer wieder zu versuchen. "Ein Wachhund wäre da nicht schlecht", meinte der Stadtkämmerer.