Clubzusammenarbeitüber Landesgrenzen hinweg / 75 Kilometer geht es durch Feld und Flur
"Beim Radfahren findet man auch die Frau fürs Leben"
Gelldorf (sig).
Radfahren ist "in", und es kommt immer mehr in Mode. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ist eine Organisation mit guten Wachstumschancen. Endlose Staus,überfüllte Innenstädte, fehlende Parkplätze - das alles macht das Autofahren gewiss nicht attraktiver. Wer rüstig genug ist, greift zum Einkaufen auch schon mal gern zu seinem Drahtesel. Und vor allem an Wochenenden ziehen immer häufiger größere Gruppen von Radlern durch die Natur. So wie am vergangenen Sonntag, als das Gelldorfer Hofcafé Ziel einer vom Schaumburger ADFC-Kreisverband ausgeschriebenen Tour war.
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Gestartet waren die Teilnehmer sowohl beim Domhof in Minden als auch beim Bahnhof in Bückeburg. Über Scheie, Meinsen und Rusbend führte die Strecke weiter nach Schierneichen, Volksdorf, Hespe und Helpsen bis nach Gelldorf. Verantwortlicher Tourenleiter war Horst Kiekhäfer aus Minden-Dankersen, ein ganz erfahrener Mann der Radler-Gemeinschaft. Er ist seit vielen Jahren sowohl in Minden als auch in Schaumburg engagiertes ADFC-Mitglied und engagiert sich für eine kreisübergreifende Zusammenarbeit.
Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass verschiedene Routen eingeführt wurden. Zum Beispiel die Fürstenroute von Steinhude über Bückeburg nach Minden oder die Strecke "Park und Garten" von Stadthagen über Bad Nenndorf, Hohnhorst und Hagenburg nach Stadthagen. Dazu gekommen sind die Routen "Schlösserund Herrensitze" sowie "Auf den Spuren von Wilhelm Busch" und die Strecke "Schaumburger Industriegeschichte", die in Obernkirchen beginnt und auch dort endet. Die fünf dazu gehörenden Prospekte sind bekanntlich von der Schaumburger Landschaft in Zusammenarbeit mit dem Landkreis herausgegeben worden. Horst Kiekhäfer hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die dafür vorgesehenen Radwege richtig ausgeschildert wurden. Dafür gab es Mittel von der Europäischen Union.
Bei der jüngsten Fahrt nach Gelldorf musste der Tourenleiter eigentlich nur in Scheie richtig aufpassen, dass kein falscher Weg gewählt wurde. Deshalb stieg er auch vom Rad und erläuterte den Mitfahrern, weshalb dort ein großer Findling mit der Aufschrift "Bermuda-Dreieck" aufgestellt wurde. "Dieser Stein ist als Warnung für die Radler zu verstehen", erklärte er. Aufpassen müsse man auch im Einzugsbereich von Helpsen, wo die Zahl der vielen Ortsschilder leicht verwirren könnte. Neben den Tagestouren enthält das Angebot des ADFC auch eine längere Fulda-Weser-Fahrt, die am vergangenen Sonnabend endete und unter anderem über die Wasserkuppe führte.
Die Teilnehmer der Radtouren sind in der Regel zwischen 30 und 60 Jahre alt. Für die Jüngeren bietet Volker Czech aus Bad Nenndorf vom 18. bis 19. August eine Montainbike- Fahrt über fünf Berge an. Sie beginnt auf dem Bückeberg und endet im Deister.
Dass Radfahrern mehr ist als nur eine Freizeitsportart, erklärt ein Teilnehmer so: "Beim Radfahren kann man auch die Partnerin fürs Leben finden - ein Bekannter hat eine Radlerin angefahren und sie später geheiratet."