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Hausbau-Konzern baut bis zu 200 Stellen ab / Drastischer Einbruch im Inlandsgeschäft / Mehrarbeit bei gleichem Lohn?

Bei der Kampa AG wird jeder fünfte Arbeitsplatz gestrichen

Minden (mt). Beim Mindener Hausbau-Konzern Kampa AG werden bis zu 200 Stellen und damit jeder fünfte Arbeitsplatz gestrichen. Zudem wird für das laufende Geschäftsjahr mit einem Konzernverlust in zweistelliger Millionenhöhe gerechnet. Und schließlich werden sämtliche Fertighaus-Marken künftig unter dem Namen Kampa geführt.

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Das sind die wichtigsten, einstimmig beschlossenen Ergebnisse einer Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat der Kampa AG in Frankfurt. Damit wurden die schon im Juni angesichts eines dramatischen Umsatz- und Ertragsrückgangs im ersten Halbjahr angekündigten "Maßnahmen" konkretisiert, mit denen die Unternehmensgruppe auf den jüngsten Einbruch der Inlandsnachfrage im Einfamilienhausbau reagieren will. Kampa hatte bereits am 12. Juni die zunächst auf 20 Millionen Euro angesetzte und später auf 175 Millionen Euro reduzierte Umsatzerwartung erneut auf 160 Millionen Euro zurückgeschraubt und "erhebliche" Ergebniseinbußen und ein "deutlich negatives" Ergebnis angekündigt. Im Vorjahr hatte der Kampa-Konzern noch einen Umsatz von 225 Millionen Euro verbucht. Darin enthalten waren 22 Millionen Euro aus Teil-Leistungen, die wegen der Mehrwertsteuer-Erhöhung zum 1. Januar 2007 vorzeitig abgerechnet worden waren. Die gestern beschlossenen Maßnahmen werden nach Unternehmensangaben kurzfristig zu einer weiteren Ergebnisbelastung führen. "Aus heutiger Sicht wird ein Konzernverlust in zweistelliger Millionenhöhe erwartet", erklärte Vorstandsvorsitzender Elmar Schmidt. Auch für 2008 sei mit einer schwachen Marktverfassung zu rechnen, betonte Schmidt. Gleichwohl werde der Umsatz im nächsten Jahr steigen, da sich die Vorzieh-Effekte aus 2006 dann nicht mehr auswirken würden. Für 2008 werde ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet. Der Abbau der bis zu 200 Arbeitsplätze - derzeit hat Kampa noch rund 1000 Beschäftigte - soll laut Schmidt "sozialverträglich" erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht geplant. Wie die einzelnen Unternehmensstandorte davon betroffen sein werden, sei noch offen. Wichtigste Maßnahme im Rahmen des Projektes "Wachstumsstrategie 2007 plus", das Ziel einer positiven Umsatzrendite auch bei anhaltend schwacher Marktverfassung verfolgt, ist aus Sicht der Unternehmensspitze die Bündelung der Marken- und Vertriebskraft einzelner Marken. Künftig wird der Konzern im Fertighausbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur noch unter der Marke "Kampa-Haus" auftreten. Bei einem Treffen der Unternehmensführung mit den Betriebsräten aller Marken und Werke in Minden wird es auch um die Senkung der Arbeitskosten an den westdeutschen Standorten gehen. Es werde an Mehrarbeit bei gleichem Lohn gedacht, so Schmidt. Und: "Mit einer Stunde wird es da nicht getan sein." An der Börse wurde das neue Konzept negativ aufgenommen. Im Xetra-Handel sank der Kurs der Kampa-Aktie um 5,5 Prozent auf 8 Euro.




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