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Trachtenkapelle beendet ihren erfolgreichen Workshop / Lars Bögel komponiert Polka zur eigenen Hochzeit

Ausverkauft: Mestrini reißt die Eilser von den Sitzen

Bad Eilsen (sig). Ein Workshop mit Freek Mestrini ist für die Schaumburger Trachtenkapelle alles andere als ein Pappenstiel. Der holländische Komponist und frühere Flügelhornist der "Original Egerländer" von Ernst Mosch ist ein harter und fordernder Arbeiter, ein Perfektionist und kein Freund von Halbheiten. Auch beim achten Mal ließ er nicht locker, bis der Feinschliff abgeschlossen war. Das Ergebnis: ein restlos ausverkaufter Kursaal und ein begeistertes Publikum beim Abschlusskonzert.

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Freek Mestrini hatte im Vorjahr seinen 60. Geburtstag gefeiert. Aber sein Temperament und seine Dynamik sind ihm erhalten geblieben. Der Taktstock ist ihm fremd; der wäre ihm eher hinderlich bei seinen schnellen und kurzen Bewegungen. Der Zuhörer gewinnt den Eindruck, dass jeder Finger an der Hand des Meisters beim Dirigieren eine andere Aufgabe hat. Mit ihnen lockt er förmlich die Töne aus den Blasinstrumenten hervor. Nach einem anfänglich verhaltenen und gefühlvollen Start steigert sich das Temperament Mestrinis, bis es nahezu explodiert. Zeit zum Verschnaufen ließ der Komponist seinen Musikanten nicht. Dafür sorgte lediglich Dirk Hasse mit seiner informativen und lockeren Moderation, bei der er häufig die Gelegenheit suchte, die Kultfigur der Blasmusik zu necken. Durch Hasse erfuhren die Konzertbesucher auch, dass der Leiter der Schaumburger Trachtenkapelle, Lars Bögel, am 7.7.2007 das einzige weibliche Mitglied des Ensembles, Maren Dornbusch, heiraten wird. Der in Niedernwöhren beheimatete Lars Bögel ist auf dem besten Weg, sich einen über das Schaumburger Land hinaus reichenden Namen in dieser Musikbranche zu verschaffen. Der Mann, der so hervorragend mit Posaune und Tenorhorn umgehen kann, schreibt inzwischen Kompositionen, an denen selbst Mestrini seine Freudehat. Und das will etwas heißen. Angesichts seiner bevorstehenden Eheschließung schuf Bögel die Bravourpolka "Der fröhliche Hochzeitslader", die nicht leicht zu meistern ist, sondern deutliche Anforderungen an die Qualität der Ausführenden stellt. Den Auftakt des Konzertes bildete der bekannte "Hoch- und Deutschmeistermarsch". Naturgemäß standen böhmische und mährische Polkas im Mittelpunkt des ersten Programmteils. Mehrere davon stammen aus der Feder Mestrinis. Ergänzt wurden sie von einem Mosch-Walzer und einem brasilianischen Volkslied. Zu den Höhepunkten zählten der Evergreen "New York, New York", der vor allem durch Frank Sinatra unvergessen bleiben wird, und das Medley "Moment for Morricone", zu dem die Melodie "Spiel mir das Lied vom Tod" des bekannten italienischen Komponisten Ennio Morricone gehört. Er hat viele Filmmusiken geschaffen. Nach der Pause weckte zunächst der Hit "One Moment in Time", mit dem die amerikanische Popsängerin Whitney Houston 1988 die Olympischen Sommerspiele in den USA eröffnete, Erinnerungen unter den Zuhörern. Ein absoluter Evergreen ist auch der Marsch "Berliner Luft" von Paul Lincke. Gleich daran schlossen sich an "The second Waltz" von Dimitrij Schostakowitsch und die Polka " Froh und munter" von Freek Mestrini. "Rosamunde", einmal anders arrangiert, und als Zu gaben die Mosch-Weise "Gute Nacht", gesungen von Maren Dornbusch und Christian Simon, sowie die böhmische "Borsicka-Polka" von Mestrini bildeten den Abschluss eines begeisternden Konzertnachmittages im Kursaal.

Bald ein Ehepaar: Maren Dornbusch und Lars Bögel, der Leiter der Schaumburger Trachtenkapelle. Einer der Ehrengäste bei der Hochzeit wird Freek Mestrini sein.



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