Hannover 96
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Real Madrid: Lauenauer Patrick Kurtz (8) läuft mit Dariusz Zuraw in die AWD-Arena ein
Aufgelaufen: Beim ersten Mal ein Spitzenspiel
Lauenau/Hannover (oke).
Manche Menschen haben einfach Glück. Julanta Kurtz aus Lauenau hatte vor wenigen Wochen zum ersten Mal bei einem Preisausschreiben mitgemacht und auf Anhieb den ersten Preis gewonnen. Am Dienstag war es soweit und ihr Sohn Patrick konnte seinen Gewinn einlösen. Er durfte bei der Partie Real Madrid gegen Hannover 96 am Dienstag mit dem Spieler Dariusz Zuraw in die AWD-Arena einlaufen.
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"Das war wirklich reines Glück", schmunzelt Julanta Kurtz. Sie hatte von dem Wettbewerb des Senders Radio Antenne von einer Nachbarin erfahren und sich daraufhin im Internet angemeldet. Dass sie, besser gesagt, ihr Sohn Patrick unter den Elf Gewinnern seien könnte, hätte sie sich wohl nicht träumen lassen. Die Bestätigung, dass das Los ihn dann doch aus mehreren hundert Bewerbern ausgesucht hatte, traf aber recht schnell ein, und so war bei der Familie die Spannung groß.
Keiner der jungen Familie hatte bis zu diesem Zeitpunkt ein Fußballspiel live im Stadion miterleben können. Vater Christoph hat mit Fußball ohnehin nicht viel zu schaffen, aber diese Chance wollte auch er sich nicht entgehen lassen. Nun bot sich die Gelegenheit, zwei Top-Mannschaften in der mit 47 689 Zuschauern so gut wie ausverkauften AWD-Arena genießenzu können. Für Patrick bedeutete dies doppelte Aufregung, denn er sollte die Ehre haben, einen der Spieler vor Beginn der Partie mit auf das Feld zuführen. Der Achtjährige spielt selber Fußball in der F1-Jugend von Lauenau und ist glühender Cannavaro-Fan. Der Star der "Königlichen" war für die Startelf des spanischenClubs vorgesehen und so standen die Chancen nicht schlecht, dass Patrick vielleicht sogar ihn als Partner erhalten würde.
Zuvor konnten sich die elf Nachwuchskicker jedoch davonüberzeugen, dass ihre Stars auch in Form waren. Während des Aufwärmtrainings durften sie von der Bande aus zusehen und damit so nahe bei den Profis sein, wie sonst nur wenige. Danach galt es, sich schnellstens umzuziehen. In der Umkleidekabine ging es beengt zu und die Anwesenheit von einem halben Dutzend Reporten verstärkte das Gedränge zusätzlich.
An diesem Abend blieb nicht viel Zeit für die Kleinen, denn der Zeitplan des 96-Managements schien reichlich eng ausgelegt. Noch im Vorfeld mussten mehrere Formalien zwischen Antenne-Koordinatorin Ina Engelleitner und den Vereinsvertretern geklärt werden. Auch die eigentlich vorgesehene Besichtigung der Katakomben des Stadions entfiel. Die Aufteilung der Kinder auf die jeweiligen Fußballer ging im Eiltempo vonstatten, und so zog Patrick nach dem Spiel ein zwiespältiges Resümee. Auf die Frage, mit wem er denn aufgelaufen sei, konnte er nur die Schulter zucken. Auch die sehnlichst erhofften Autogramme blieben aus.
Patrick hat trotz aller Hektik in vielerlei Hinsicht großes Glück gehabt: Er gewann seinen ersten Stadionbesuch, durfte auf Tuchfühlung mit Bundesligaspielern gehen und erlebte im Anschluss ein Spitzenspiel - das erleben nicht viele Jungs in seinem Alter.