Reisejournalist Reinhard Pantke alsovierte 6000 Kilometer / Vortrag bei den Landfrauen
Auf dem Rad durch Kanada
HESSISCH OLDENDORF. Gerechnet hatten die Landfrauen Rinteln-Hessisch Oldendorf mit einem asketischen Sportler. Es kam ein Herr, zwei Meter groß und kein Leichtgewicht, der, wie er von sich selbst sagt, nicht so aussieht, als würde er viel Rad fahren.
Anzeige
Doch der Bericht und die Bilder, mit denen der Braunschweiger Reisejournalist und Fotograf Reinhard Pantke im Gasthaus zur Linde – möglich gemacht durch die Unterstützung der LEB – von seiner Radtour quer durch Kanada erzählte, überzeugten. Über 50 Zuhörer füllten den Linde-Saal bis auf den letzten Platz und ließen sich von den Reiseerlebnissen des passionierten Radlers berichten.
Pantke befuhr in den letzten 35 Jahren etwa 50 Länder und legte rund 200 000 Kilometer mit seinem speziell für ihn angefertigten Zweirad zurück. Bereits 2009 hatte er die Kanada-Route einmal absolviert und wollte sich 2018 beweisen, dass er dieses Projekt auch mit über 50 Jahren noch stemmen konnte. Er nahm sich vor, mindestens 6000 Kilometer zurückzulegen und mindestens von Vancouver nach Halifax zu fahren. Die Bilder, die der Globetrotter mitgebracht hatte, zeigten grandiose Bergkulissen, glasklare Seen, spartanische Zeltplätze, fantastische Skylines und Aufnahmen der Ureinwohner. Dazu gab es jede Menge interessant verpacktes Insiderwissen. In Kanada, so Pantke, sind die touristischen Hotspots ebenso überlaufen, wie überall auf der Welt und das Paradies, das sich so mancher vorstellt, wenn er „Kanada“ hört, hat längst Kratzer. Humorig erläuterte Reinhard Pantke seinem Publikum den richtigen Umgang mit Schwarz- und Grizzlybären. Als Gruß aus der kanadischen Küche kam ein landestypisches Nationalgericht auf die Tische. Die sogenannte Poutine hat eine Basis aus mit Cheddar überbackenen Pommes frites, die mit Fleischsoße gekrönt werden. Diese Variante geht in Richtung Fast Food, wird von den Gourmets in Französisch-Kanada jedoch mit Fisch oder Meeresfrüchten als Topping genossen. Das international versierte Linde-Küchenteam zauberte diese Spezialität auf die Teller der Gäste, die nichts übrig ließen. Die außergewöhnliche Reise bescherte dem ebenso außergewöhnlichen Referenten vier Monate voller Eindrücke auf einer Tour, die nicht nur durch fünf verschiedene Zeitzonen führte, sondern durch viele unterschiedliche Länder zu führen schien.
Sein Resümee lautete: vom 28. Mai bis zum 29. September über 6200 Kilometer, ein Platten, eine defekte Bremse, zwölf Kilogramm weniger auf der Waage und Menschen, die eine offene und entspannte Gastfreundschaft lebten.bus