Bückeburg (rd). „Gegen Nazistrukturen in und um Bückeburg“: Unter diesem Motto wird am kommenden Samstag eine antifaschistische Demonstration in Bückeburg stattfinden. Sie wird organisiert von der Kampagnenseite „copyandpaste.blogsport.de“. Anmelder der Demonstration ist ein dem linken Spektrum zugeordneter Detmolder, der rund 200 Sympathisanten in Bückeburg erwartet.
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Bückeburg (rd). „Gegen Nazistrukturen in und um Bückeburg“: Unter diesem Motto wird am kommenden Samstag eine antifaschistische Demonstration in Bückeburg stattfinden. Sie wird organisiert von der Kampagnenseite „copyandpaste.blogsport.de“. Anmelder der Demonstration ist ein dem linken Spektrum zugeordneter Detmolder, der rund 200 Sympathisanten in Bückeburg erwartet.
Die Organisatoren wollen mit der Demonstration „die Öffentlichkeit auf das Naziproblem in der Stadt aufmerksam machen und den offiziellen Verlautbarungen von Staatsschutz und Polizei auf das Energischste widersprechen.“ Entgegen deren Behauptungen gebe es eine organisierte Naziszene in Bückeburg, die Faktenlage spreche eine eindeutige Sprache, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Die Nazis seien es, „die zuschlagen, Andersdenkende durch die Straßen jagen, Autos demolieren und Wohnhäuser angreifen“. Und listen auf einer weiteren Homepage unter dem Titel „Eine Chronik der Gewalt“ eine Reihe von Gewalttaten auf, die sich in den vergangenen Wochen – entgegen den Aussagen der Polizei – in Bückeburg ereignet haben sollen.
Nach Kenntnis der Veranstalter und der Betreiber der Kampagne reichten die Ursprünge der „Autonomen Nationalisten Bückeburg“ bis in das Jahr 2008 zurück, als erstmals Bückeburger Neonazis mit einer Website öffentlich in Erscheinung traten. Seither sei die Szene beständig gewachsen und habe sich in die bestehende Struktur regionaler Nazi-Netzwerke integriert. Es bestünden gute Kontakte zum Nazinetzwerk „Westfalen Nord“ sowie zu freien Kameradschaften in Hannover. Zurzeit bestehe die rechte Szene in Bückeburg aus etwa 30 bis 40 Anhängern und einem „harten Kern“ von etwa 15 Aktivisten: „Dass es zu einer Situation wie der jetzigen kommen konnte, liegt daran, dass sich die Szene vor Ort über Jahre ungestört entwickeln und ungehindert Kontakte aufbauen konnte.“
Die Demonstration beginnt am Samstag um 14.30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz, wo eine Auftaktkundgebung geplant ist, danach geht es auf den Marktplatz, wo eine Zwischenkundgebung angemeldet ist. Dann geht es durch die Fußgängerzone und die obere Lange Straße die Wallstraße hinunter über die Bahnhofstraße zurück zum Bahnhof. Wie der Landkreis Schaumburg als zuständige Behörde mitteilte, ist die Demonstration bis 20.30 Uhr genehmigt. Die Bestätigungsverfügung wurde verschickt.
Die Demonstrationsankündigung hat nach Angaben von Polizei und Landkreis noch nicht zu einer Reaktion aus der rechten Szene geführt. Weder wird in einschlägigen rechten Foren zu Gegendemonstrationen aufgerufen noch liegt dem Landkreis eine Gegenanzeige vor. Bei der letzten Demonstration in Wunstorf im März kamen rund 20 Neonazis zum Zuschauen vorbei. Bückeburg wird sich am Samstag jedenfalls auf eine massive Präsenz der Polizei einstellen können, obwohl sich die zuständige Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg zum Einsatzkonzept in Schweigen hüllt.