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Tagung für Flüchtlingshelfer zum Thema „Nähe und Distanz im Ehrenamt“

Auch mal Nein sagen dürfen

LAUENHAGEN/LANDKREIS. Bei allem Engagement und Eifer in der Flüchtlingshilfe ist es wichtig, auch Grenzen zu ziehen und eine gewisse Distanz zu wahren. Das weiß Christa Harms vom Diakonischen Werk Schaumburg-Lippe und hat deshalb eine Tagung ins Leben gerufen, zudem ehrenamtliche Flüchtlingshelfer aus dem ganzen Landkreis eingeladen waren. Das Thema: „Nähe und Distanz im Ehrenamt“.

Autor:

Kirsten Elschner
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LAUENHAGEN/LANDKREIS. Bei allem Engagement und Eifer in der Flüchtlingshilfe ist es wichtig, auch Grenzen zu ziehen und eine gewisse Distanz zu wahren. Das weiß Christa Harms vom Diakonischen Werk Schaumburg-Lippe und hat deshalb eine Tagung ins Leben gerufen, zudem ehrenamtliche Flüchtlingshelfer aus dem ganzen Landkreis eingeladen waren. Das Thema: „Nähe und Distanz im Ehrenamt“.

„Wenn Sie nicht wären“, dann würde das alles gar nicht funktionieren, sagte Harms einleitend und begrüßte Gäste aus Rinteln, Stadthagen, Seggebruch, Meerbeck und weiteren Teilen Schaumburgs, die zu diesem Anlass ins evangelische Gemeindehaus nach Lauenhagen gekommen waren.

In einer Mischung aus Vortrag, Gespräch und Mitmachübungen versuchte Wilhelm Thürnau, Superintendent im Ruhestand, den Gästen diverse Fragen zu beantworten: Wie baue ich eine vertrauensvolle Beziehung auf? Welche Ansprüche habe ich selbst an jemanden, dem ich mich anvertrauen möchte? Wie wichtig ist Empathie und wie schaffe ich es, auch mal Nein zu sagen?

Die Teilnehmer der Tagung sind in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich aktiv – vom Deutschunterricht über Bewerbungstraining bis zur Familienpatenschaft.

Thürnau ist mit Techniken der Gesprächstherapie vertraut. Während seine Schilderungen zunächst recht theoretisch blieben, brannten den Ehrenamtlichen offenkundig allerlei Probleme aus der Praxis unter den Nägeln. Ein wiederkehrendes Problem bestehe darin, dass sich die Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern manchmal einfach nicht leiden könnten, berichtete eine Ehrenamtliche und fragte: Wie kann man solche Streitereien schlichten, besonders vor dem Hintergrund von Sprachbarrieren?

Eine andere Frau erzählte von ihren Erfahrungen als Bewerbungstrainerin. Ein junger Mann sei zu Beginn noch voller Elan an die Jobsuche herangegangen. Mit zunehmendem Misserfolg sei der Gemütszustand gekippt. Nun sei er regelrecht hilflos. „Das Gefühl geht mir auf den Keks“, gestand sie. Thürnau riet, offen über Emotionen zu sprechen. Es sei in Ordnung, wenn man mal sagt: „das nervt mich.“




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