"Unsere Ausgaben befinden sich im normalen Bereich", so Seele bei der Vorstellung der diesjährigen Haushaltszahlen. Bis jetzt habe die Stadt 85 Prozent ihres Budgets verbraucht, was ein normaler Wert zu dieser Jahreszeit sei. Außerdem habe es bei keinem finanziellen Posten erhebliche Überschreitungen gegeben. Einnahmen und Ausgaben lägen stabil bei 10 Millionen Euro.
"Weiterhin hilft aber nur eine sparsame Haushaltsführung", mahnte der Stadtkämmerer an. Am Jahresende würden noch Abschreibungen, also Werteverlust des Vermögens, vom städtischen Haushaltsbudget abgehen - daher werde die Bilanz für 2008 auch voraussichtlich negativ ausfallen. Eine genaue Prognose jedoch sei schwer zu erstellen.
Bauchschmerzen, so Seele, bereite ihm die Erhebung der Gewerbesteuer für das nächste Jahr: "Die handwerklichen Betriebe haben ihre Erwartungen für das Jahr 2009 gesenkt. Wegen der Finanzkrise haben die Firmen ihre worst-case-Szenarien schon durchgerechnet." Dabei stellt die Gewerbesteuer für alle Städte und Kommunen eine unverzichtbare Einnahmequelle dar.
Mehrheitlich konnte der Stadtkämmerer aber positiv von den Obernkirchener Finanzen berichten: Bis Ende Oktober musste die Bergstadt statt der erwarteten 3,8 Millionen nur 2,65 Millionen Euro Kassenkredite aufnehmen, vor allem dank höherer Steuereinnahmen. Zudem hat die Stadt mit 301
000 Euro weniger Darlehen aufgenommen als geplant.
Auch für die Obernkirchener Einwohner hat die Stadtkämmerei positive Neuigkeiten vor dem Jahresende: Die Gebühren für die Schmutzwasserbeseitigung werden im kommenden Jahr nicht erhöht, sondern bleiben bei 1,73 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühr für Niederschlagswasser sinkt von 48 Cent auf 43 Cent je Berechnungseinheit.