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Rahe (FDP) kritisiert die neue Kompost-Satzung / Schönemann kontert: "Bislang gibt's viel Zustimmung"

Astschnitt am Aueweg: "Jetzt haben wir den Salat"

Eilsen (tw). "Ich hab's doch gleich gesagt",ärgert sich Friedrich Rahe - und stochert mit der Heugabel in einem Haufen Strauch- und Astschnitt. "Jetzt", so der Landwirt, der als FDP-Mitglied im Samtgemeinderat sitzt, "haben wir den Salat."

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Der "Salat": das ist eine der Hinterlassenschaften, die Eilser Zeitgenossen in den letzten Tagen am Auewanderweg entsorgt haben. "Grasschnitt", weiß Rahe, "wurde hier schon immer widerrechtlich abgeladen." Doch dass dort jetzt auch Strauch- und Astschnitt deponiert wird - "das", ist der FDP-Politiker überzeugt, "ist die direkte Folge der Änderung der Benutzungsordnung für den Kompostplatz in Heeßen". Zumal sich solche Haufen nun mehr undmehr auch an anderen Stellen der Samtgemeinde fänden. Wie berichtet, hatte der Eilser Rat die Satzung zum 1. August geändert. Samtgemeinde-Bürgermeister Bernd Schönemann hatte deutlich gemacht, dass der zunehmende "Kompost-Tourismus" zum Handeln zwinge. Bislang konnte der erste Kubikmeter Strauch- und Heckenschnitt in Heeßen kostenfrei angeliefert werden. Weil es das sonst sonst nirgendwo im Umfeld, gibt, war die Eilser Anlage das Ziel zahlreicher auswärtiger Anlieferer geworden. Zuweilen saß dann im Auto ein einheimischer Mitbürger auf dem Beifahrersitz, gewissermaßen zur Legitimation. Aber das, was sich im Kofferraum oder auf dem Anhänger befand, stammte aus auswärtigen Gartenanlagen. Häufig trugen die Fahrzeuge ein Mindener Kennzeichen. "Wir haben nicht genug Personal, um - wenn an denÖffnungstagen gleich mehrere Anlieferer zeitgleich anrollen - Kontrollen zu machen", stellte Schönemann damals fest. Außerdem wollte die Verwaltung das Abrechnungsverfahren vereinfachen. Bisher kostete der Kubikmeter Grünabfall (Rasen, Laub und Moos) fünf Euro. Bei den größeren Mengen gab es eine Staffelung mit deutlich ansteigenden Preisen. Das galt auch für den Baum- und Strauchschnitt. Seit 1. August ist das vorbei. Beide Abfallsorten kosten pro Kubikmeter vier Euro. Das gilt dem Rat als gerechtere Lösung als die bisherige; sie erleichtere zudem den Mitarbeitern auf der Kompostanlage die Arbeit. Wer viel anliefert, soll sogar günstiger fahren als bisher. Clevere Gartenfreunde deckten auch schon das Gras mit Baum- und Strauchschnitt ab, um nichts entrichten zu müssen. Jetzt kostet beides dasgleiche Geld. Damit lohnen sich solche Aktionen nicht mehr. Rahe indes stimmte damals - wie Hartmut Büscher (SPD) - gegen die Änderung. Jetzt sieht er sich darin bestätigt. "Klar muss der Kompostplatz kostendeckend arbeiten", sagt er. "Aber wenn Mitarbeiter der Samtgemeinde nun die wild abgeladenen Holzhaufen aus der Landschaft ziehen müssen, kostet das Arbeitszeit und damit am Ende auch Geld." Außerdem verstopfe der Strauchschnitt die Gräben und leiste damit künftigen Hochwassern Vorschub. Schönemann indes teilt die Kritik Rahes nicht. "Wir haben jetzt zwei Wochenenden seit der Neuregelung hinter uns. Wir haben bislang sehr viel Zustimmung erfahren." Die Vorarbeiter Thomas Hahne und Frank Wallusch hätten nur von "je zwei bis drei Beschwerden" berichtet. Das sei eher weniger als das Normale. Die Masse der Kunden hätte dagegen gelobt, dass die Regelung jetzt klar und verständlich sei. "Und wer nur eine kleine Tüte voll (Strauch-)Schnitt im Kofferraum hat, der wartet jetzt eben mit der Anlieferung, bis der Kubikmeter voll ist." Dennoch gebe es auf der Kompostanlage noch einiges zu verbessern: "Wir werden in Kürze auf Höhe der Bauhütte einen weißen Strich über die Fahrbahn ziehen und daneben ein Schild mit der Aufschrift ,Erst zahlen - dann abladen!' aufstellen", sagt der Eilser Bürgermeister. Und weil das Papier für die Bons zu dünn sei und klebe, werde demnächst dickeres verwendet.




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