Landkreis (ssr).
Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bittet darum, stiften zu gehen. Noch in diesem Jahr soll eine "Awo-Stiftung Schaumburg" gegründet werden - die erste Einrichtung dieser Art eines Wohlfahrtsverbandes im Schaumburger Land. Die Stiftung soll Menschen die Möglichkeit eröffnen, "Geld zu geben, das gleichsam dauerhaft für soziale Zwecke arbeitet", wie Awo-Kreisgeschäftsführerin Heidemarie Hanauske vor Journalisten formulierte.
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Die Awo leistet im Schaumburger Land wichtige soziale Arbeit, die ihr vom Staatübertragen wird. Doch darüber hinaus praktiziere sie an manchen Stellen ein Engagement, dessen finanzielle Grundlage nicht voll durch staatliche Geldzuschüsse abgedeckt werde (Beispiel: Frauenhaus), erläuterte Kreisvorsitzender Ernst Kastning die Ausgangslage der Gründungsidee. Zudem verstehe sich die Awo als ein Wohlfahrtsverband, "der auf neue soziale Probleme rechtzeitig und angemessen reagieren möchte, die nicht oder noch nicht ins Schema öffentlicher Förderung passen".
Genau für diese Bereiche sei über Spenden hinaus ein eigener nachhaltiger finanzieller Grundstock, wie eine Stiftung ihn bieten könne, sinnvoll und notwendig, ergänzte Awo-Kreisvize Siegrid Wolff. Als aktuelles Beispiel nannte Hanauske die Einrichtung eines kreisweiten Palliativ-Beratungsdienstes. Diesen anzuschieben, sei zwar auch so gelungen, wäre aber durch Zugriff auf Stiftungserträge leichter gefallen. Äußerst hilfreich wäre Stiftungsgeld etwa auch, um beim alle zwei Jahre in Stadthagen stattfindenden Besuchsprogramm weißrussischer Kinder aus Mogilev regelmäßig auftretende Finanzierungslücken zu schließen.
Rückgriff auf Stiftungserträge würde den Awo-Mitarbeitern auch Chancen auf Weiterbildung eröffnen, fuhr die Geschäftsführerin fort. Ebenso könnten für die Awo image- und spendenfördernde kulturelle Veranstaltungen angeboten werden. Nicht zuletzt wäre auch ein Engagement im Bereich der internationalen Entwicklungszusammenarbeit denkbar.
Die "Awo-Stiftung Schaumburg" solle ganz bewusst regional verankert werden, "um identitätsstiftend zu wirken", wie Kastning betonte. Das könne "bürgerschaftliches Enagement vor Ort stärken helfen".
Der Awo-Kreisverband schließt sich dem Trend zu Stiftungsgründungen nach den Worten Kastnings deswegen so frühzeitig an, weil die Grundidee überzeuge. Anders als bei (natürlich weiterhin notwendigen und sehr willkommenen) Spenden wisse der Stifter, dass sein Geld dauerhaft erhalten bleibt. Denn verwendet werden darf nurder Ertrag des Kapitals. "Man tut also dauerhaft Gutes", spitzte Kastning zu. Zudem gelte seit Jahresbeginn eine erhebliche steuerliche Begünstigung für Zuwendungen an Stiftungen. Für die Awo wiederum stellen die Stiftungserträge eine verlässliche, dauerhafte Ressource dar.
Als Stock an Gründungskapital hält Kassting eine Summe von mindestens 50
000 Euro für erforderlich. Einen Teil wird die Awo selber einbringen, die Verantwortlichen hoffen aber auf möglichst viele Starthelfer. Wer in den kommenden Monaten 500 Euro oder mehr als Stiftungskapital zur Verfügung stellt, wird Gründungstifter. Er wird zur Gründungsversammlung eingeladen, darf die Satzung mitbestimmen und den Stiftungsrat wählen. Jederzeit sind aber auch Zuweisungen in geringerer Höhe möglich. Nach Gründung der Stiftung sind dann jederzeit Zustiftungen in jeder Höhe hilfreich.
Kontakt:
Awo-Geschäftsführerin Heidemarie Hanauske, Telefon (05721) 93
98-30, E-Mail:
gf@awo-kv-schaumburg.de
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