HAMELN. Der Duft exotischer Gewürze liegt in der Luft, Frauen in bunten Kleidern empfangen die Besucher. Teilnehmer von „Aktiv für Mütter und Väter“ präsentierren den zahlreichen Gästen eine Reise durch verschiedenste Länder unseres Kontinents, informieren über Land und Leute und kulinarische Besonderheiten.
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Zahlreiche Gäste sind der Einladung zu einer leckeren Präsentation gefolgt.
Was steht hinter dieser Weltreise? „Wir wollen Frauen – und auch Männern – den Wiedereinstieg in eine Beschäftigung nach einer Familienphase ebnen“, so Regine Hölscher, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt beim Jobcenter Hameln-Pyrmont. Wie schafft man es, Beruf und Familie zu koordinieren? Welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es? Wo bekomme ich Unterstützung? Dies und vieles mehr ist neben Bewerbungstraining Inhalt von „Aktiv für Mütter und Väter“, eine im Auftrag des Jobcenters Hameln-Pyrmont von der Competenzwerkstatt Beruf durchgeführte Maßnahme. Heike Brand und Anna-Lena Grabbe sind verantwortlich für diese Maßnahme, zu der immer auch eine Projektarbeit gehört. „Damit fördern wir das selbstständige Arbeiten im Team, das Vertrauen auf das eigene Können“, erläutert Heike Brand, „dieses Mal sind wir halt auf eine leckere Weltreise gegangen. In der Sprache der Zulu heißt lecker Okumnandi.“
Liebevoll sind unterschiedliche Stationen verschiedener Länder gestaltet. So kann man von Polen über Indien, die Türkei, Australien nach Afrika reisen und dort Gambia sowie Kenia besuchen. Überall kann man Landesgerichte probieren. Neben Recherchen im Internet haben Menschen aus den verschiedenen Ländern dem Kurs von kulturellen Gepflogenheiten, Traditionen und Küche berichtet. Beeindruckt haben sie besonders die Schilderungen einer Frau aus Indien, die jetzt in Deutschland lebt und arbeitet. Als Witwe habe man in Indien kein Sprachrecht, sei nichts mehr wert. Für uns hier nicht vorstellbar, wie wenig Rechte Frauen dort haben. Und plötzlich ertönen Djembeklänge in den Räume. Alle fühlen sich angezogen davon, reisen nach Gambia in Afrika. Nach den Trommelrhythmen von Yankuba Keita bewegen sich nicht nur Teilnehmerinnen in traditioneller Landeskleidung, hier wird man einfach mitgerissen. Keita hatte zuvor einen Tag mit dem Kurs verbracht, gemeinsam gekocht, aus seinem Land erzählt. Nun lässt er es sich nicht nehmen, die Weltreise musikalisch zu unterstützen.
Foto: DIALOG
„Ich bin so froh, diesen Kurs gemacht zu haben“, so Elena Herzog. „Oft heißt es ja, schon wieder eine Maßnahme vom Jobcenter. Aber dieses hier ist für jede von uns ein absoluter Gewinn. Mein ganz großer Dank geht hier an Frau Brand, die immer und überall ein offenes Ohr und Herz für jede von uns hat.“ Und Elena Herzog hat ihren Wiedereinstieg geschafft, sie beginnt zum 01.08. 2017 eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in einem Hamelner Modegeschäft. Eine weitere Teilnehmerin erzählt, sie könne jetzt ein Praktikum machen und die Chancen, danach in dem Betrieb anzufangen, seien sehr gut. Auch die anderen schauen positiv in ihre Zukunft und sehen gute Chancen, sich wieder im Arbeitsmarkt zu integrieren.PR