Kloth, Spezialist für Elektrik und Elektronik, der unter anderem auch als Gutachter beim Flughafenbrand in Düsseldorf tätig gewesen ist, schloss übrigens einen Kurzschluss an Verstärker- wie Antennenanlage aus. Dagegen spreche auch, dass das Eigentümer-Ehepaar am Brandabend im Erdgeschoss noch Fernsehen gesehenhabe, als nach Zeugenaussagen bereits Feuer auf dem Dachstuhl zu sehen gewesen sei. Kloth erläuterte, man könne durchaus feststellen, ob eine Stromleitung in dem Moment, in dem sie mit Feuer in Berührung gekommen sei, bereits spannungslos war oder noch unter Strom gestanden habe. Das wiederum lasse Rückschlüsse darauf zu, ob ein Kurzschluss Brandursache ist oder nicht.
Gestern Vormittag gingen Rost, Kloth und der Statiker Dietrich Kipping in das Gebäude, begleitet von zwei Mitarbeitern der Baufirma Söffker aus Deckbergen, die Stempel und Balken mitgebracht hatten, um notfalls Decken abstützen zu können. Ob die 1885 gebaute Gaststätte noch zu sanieren ist oder ein Fall für die Abrissbirne, da wollte sich Kipping noch nicht festlegen. Letztlich sei es ein Rechenexempel, ob der Renovierungsaufwand den Zeitwert des Gebäudes übersteige oder nicht. Um das beurteilen zu können, hatte sich Kipping unter anderem die Umbaupläne des Hotels vom Bauamt besorgt. Vor allem der ehemalige große Saal im Obergeschoss war in Zimmer mit Bad und Dusche für allein wohnende Mieter umgestaltet worden.
Für die Feuerwehr Engern meldete sich gestern Ortsbrandmeister Thomas Reese zu Wort und dankte ausdrücklich Nachbarn und Geschäftsleuten für ihre Unterstützung in der Brandnacht. So sei eine Halle als Aufenthaltsraum für durchnässte Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt worden, außerdem habe es Tee, Kaffee und Suppe sowie belegte Brötchen gegeben. Reese betonte, eine solche Unterstützung der Feuerwehr sei in der heutigen Zeit leider nicht mehr überall gegeben und üblich.