Im Clubraum über Sanchez‘ Gaststätte haben beide sogar gemeinsam Public Viewings für ihre Gäste organisiert – gestern haben sie die Leinwand allerdings wieder abgebaut. „Das Endspiel will ich in Ruhe mit meiner Familie und den Stammgästen gucken“, sagt di Tullio. Der jubelte am Donnerstag noch leise, als Mario Balotelli das 1:0 für Italien erzielte. „Ich war allein unter 50, 60 Deutschen“, sagt er. Beim 2:0 wurde er dann schon etwas lauter.
„Italien hat gut gespielt“, gibt Sanchez zu, auch wenn er sich eigentlich ein Finale gegen Deutschland gewünscht hätte. „Ich lebe hier seit 20 Jahren, es ist meine zweite Heimat.“ Für Sanchez, der als Jugendlicher in seiner Heimat erfolgreich Motorradrennen fuhr, ist die „Squadra Azzurra“ der Favorit im Endspiel. „Wir hatten viel Glück bisher“, sagt er, „hinten stehen wir gut, aber wir haben keinen richtigen Stürmer. Wir müssen experimentieren.“
Auch di Tullio tippt auf einen italienischen Erfolg: „Wenn wir so spielen wie gegen Deutschland und Spanien so wie gegen Portugal, haben wir die besseren Chancen“, sagt er. Viel spricht seiner Meinung nach für Italien: „Spanien hat sein einziges Gegentor gegen uns kassiert“, sagt di Tullio. Spanien sei zudem schwächer als Deutschland.
„Wir wollen stolz nach Hause gehen“, sagt er und fügt frixend hinzu: „Die Spanier sind schon Welt- und Europameister. Es reicht, sonst drehen die noch durch.“