Schiedsrichter vermiest SC Bison Stimmung bei Heimpleite
ELDAGSEN. Vor dem Spiel waren die Rollhockey-Herren des SC Bison Calenberg noch guter Dinge, ihrer Favoritenrolle im Heimspiel gegen die RSG Berlin gerecht zu werden. Nach einer turbulenten Partie mussten sie jedoch beim 9:11 (4:7) die dritte Saisonniederlage hinnehmen und rutschten in der Tabelle auf Rang drei ab.
Die Zuschauer bekamen ein packendes Zweitliga-Duell geboten, in dem die Hausherren mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatten. Nach acht Minuten lagen die Gäste von der Spree mit 4:0 in Führung, Torwart Marco Nickel musste nach langer Pause erst ins Spiel finden. Doch die Bisons erhöhten die Schlagzahl und kamen durch Milan Brandt (12., 13.) und Judit Burgaya Ventura (15.) zum Anschluss. Nach einer Zeitstrafe gegen Marvin Stoffle wurde die Stimmung hitziger. Die Hauptstädter erzielten das 3:5, ehe der Unparteiische Peter Thißen den weiteren Verlauf der Begegnung maßgeblich beeinflusste. Der Schiedsrichter aus Krefeld zeigte Brandt wegen Meckerns die Blaue Karte, der Bison-Kapitän redete weiter und bekam eine zweite Zeitstrafe aufgebrummt. Als er sich seinen Teamkollegen zuwand, sah er Sekunden später Rot (19.). „Er wollte mir verbieten, mit meiner Mannschaft zu sprechen. Ich muss es jetzt so hinnehmen“, sagte Brandt, der mit einer Sperre von drei Spielen rechnet.
In der Folge schaffte es der Schiedsrichter immer wieder, den Hausherren die Stimmung zu vermiesen. Etliche Fouls der Berliner, vor allem an Torjägerin Judit Burgaya Ventura, übersah der Referee regelmäßig. Dennoch war die Spanierin mit vier Toren die treffsicherste Schützin der Bisons. Sie verkürzte auch auf 4:5 (22.), ehe die Gäste noch zweimal vor der Pause zuschlugen.
Nach dem Seitenwechsel rannten die Bisons gegen das Berliner Bollwerk an, wurden aber immer wieder gestoppt. Die Gäste nutzten ihre Chancen konsequent und gestalteten das Ergebnis zweistellig (4:10). Reik Johansson verwandelte einen Direkten (40.), Burgaya Ventura schnürte einen Doppelpack (38., 45.). Im Gegenzug sorgte die RSG mit dem 7:11 jedoch für die Vorentscheidung. Trotz der ausweglosen Situation steckten die Gastgeber nicht auf. Stoffle (50.) und Leif Johansson (50., Penalty) trafen zum Endstand. Die Zeit reichte nicht, um sich in die Verlängerung zu retten.
Foto: DIALOG
Größtes Thema nach dem Abpfiff blieb die arrogante Haltung des Referees „Wir haben dämlich angefangen, aber danach auf Augenhöhe gespielt. Dieser Schiri hat uns zum wiederholten Male benachteiligt. Am liebsten hätte ich das Spiel abgebrochen, aber dann wäre eine Geldstrafe fällig geworden“, sagte Klubchef Klaus Johansson. „Wir werden dem Verband mitteilen, dass wir unter diesem Schiedsrichter nicht mehr antreten werden“, ergänzte Leif Johansson.
SC Bison Calenberg: Nickel – Burgaya Ventura (4), Brandt (2), Stoffle (1) L. Johansson (1), R. Johansson (1), J. Henckels, Nowotka, Meinhardt.