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Ukrainekrieg: St.-Andreas-Gemeinde lädt ab diesem Donnerstag zu Gedenkstunden ein

Am 24. Februar jährt sich der russische Einmarsch in der Ukraine zum ersten Mal. In einer Schwerpunkt-Reihe beschäftigen wir uns damit, was sich durch den Krieg in Springe und Bad Münder verändert hat: Die Springer St.-Andreas-Kirchengemeinde startet am Vorabend des Jahrestags eine Reihe von Friedensgottesdiensten.

SPRINGE. Die St.-Andreas-Gemeinde lädt ab diesem Donnerstag, 23. Februar, zu regelmäßigen Friedensandachten ein: Start ist am ersten Jahrestag des Kriegsausbruchs in der Ukraine um 19 Uhr in der Kirche.

Der Krieg stelle eine „Zeitenwende“ nicht nur in der Politik, sondern auch für das alltägliche Leben dar, heißt es in der Einladung. „Seitdem beschäftigt uns dieser Krieg mit immer neuen Meldungen in den Medien und den Herausforderungen, die jeden einzelnen unter dem Stichwort ,Energiekrise’ betreffen. In der Folge des Kriegsausbruches sind hunderte Geflüchteter Menschen auch nach Springe gekommen und haben hier in unserer Mitte einen sicheren Ort gefunden.“

Differenzierte Sicht auf den Krieg ist notwendig

Der Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Felix Paul, der im November in Springe über die Strategien zu einem Kriegsende diskutiert hat, hat angesichts der geplanten Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine vor einer wachsenden Kriegspolemik gewarnt. Vor allem in den sozialen Medien zeichneten sich immer schärfere und radikalere Positionen zwischen Anhängern eines absoluten Pazifismus und Befürwortern von Waffengewalt gegen Russland ab. „Doch dieser Krieg ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Wir brauchen eine differenziertere Sicht darauf“, lautete sein Appell.

So halte er es für problematisch, die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten zu heroisieren, sagte Paul. „Sie erleben Furchtbares. Vielmehr sollten wir sie bedauern, dass sie mit einem Angriffskrieg konfrontiert werden.“

Besteht die Gefahr eines Atomkriegs?

Viele Menschen seien durch den Krieg verunsichert. „Ich verstehe die Ängste und Befürchtungen, Deutschland könne aufgrund der Waffenlieferungen zur Kriegspartei werden“, sagte Paul. Doch werde Deutschland nicht zur Kriegspartei, nur weil dies aus Sicht der russischen Staatsmedien längst der Fall sei und Deutschland dort zur Schlüsselmacht im Kampf um die Ukraine stilisiert werde. „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Krieg nicht am 24. Februar vergangenen Jahres begonnen hat, sondern bereits 2014 mit der Besetzung der Krim und nachfolgend Teilen der Oblasten im Osten der Ukraine.“ Früh habe es Drohungen gegen Deutschland in den russischen Medien gegeben.

Paul ist überzeugt: „Bei aller nachgesagten Irrationalität Putins wird er keinen Angriff auf einen Nato-Staat befehlen.“ Auch einen Einsatz von Atomwaffen schließt er aus: „Putin allein kann nicht auf den berühmten Roten Knopf drücken. Das werden seine Militärs und Vertrauten nicht zulassen.“




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