Die drei Winzlinge sind ihre Kälber Nummer zehn, elf und zwölf. Das ändert nichts daran, dass sie ihre Kleinen liebevoll umsorgt. „Die drei sind tatsächlich so klein, dass sie im Stehen nicht an das Euter der Mutter kommen“, berichtet Thomas Hennig. Silvia muss ihren Nachwuchs also im Liegen Säugen. „Bisher funktioniert alles“, gibt der Wisentgehegechef erleichtert zu Protokoll.
Neben der großen Freude beim Pfleger-Team besteht natürlich auch Besorgnis. Schon die Aufzucht von Elchzwillingen, die relativ häufig vorkommen, ist nicht einfach. Für Drillinge sind die Startbedingungen noch um einiges schwieriger.
Die Mitarbeiter um Thomas Hennig beobachten die Situation intensiv. Sollte eines der Mädels krank werden oder Mutter Silvia zu wenig Milch haben, wäre für eine Handaufzucht alles vorbereitet. Im Wisentgehege hofft man, dass es nicht dazu kommt.
Einzigartige Fotos von der Geburt des dritten Kalbes sind Melina Hennig gelungen. Vorher hatte sie die Fruchtblase des halb geborenen Kalbes geöffnet, weil es im Fruchtwasser zu ertrinken drohte. Diese Hilfsmaßnahme ist nur möglich gewesen, weil Silvia durch die Handaufzucht freundlich mit Menschen ist. Diese erste Krisensituation im beginnenden Leben des Kalbes hätte man bei allen anderen werdenden Elchmüttern nicht lösen können.
Silvia und ihre Töchter sind in der Elchanlage in direkter Nachbarschaft zu den Timberwölfen separiert. Die Trennung von den anderen Elchen ermögliche die ständige Kontrolle und falls erforderlich das sofortige Eingreifen durch das Team des Wisentgeheges.
Besucher des Wildparks können die drei Jungtiere mit ihrer Mutter dort ab sofort beobachten.