84-jähriger Springer half, Familie aus dem Kriegsgebiet zu holen
Auf dem Weg aus dem Krieg: Flüchtlinge am Bahnhof in Przemyśl. Foto: dpa
Auch diese Geschichten schreibt der Ukraine-Krieg: Ein 84-jähriger Völksener und seine Frau starten mitten in der Nacht in Richtung ukrainischer Grenze, um ein Familienmitglied aus dem Kriegsgebiet zu holen. Eine Geschichte voller Anstrengungen und Sorgen, aber auch voller Glücksfälle und Dankbarkeit.
Als der Anruf kommt, zögern die beiden keine Sekunde. „Wir wussten sofort, dass wir fahren müssen“, sagt Hans Krämer. Der 84-Jährige aus Völksen sitzt am Tisch, vor sich viele Notizen, die ihm helfen sollen, diese dramatischen Tage Ende Februar zu sortieren – und ja, auch zu verarbeiten. Die begannen mit dem Abend, an dem er und seine Frau Maryna ins Auto stiegen, um 13 Stunden durch die Nacht bis in die polnische Grenzstadt Przemyśl zu fahren. Dort sollte – unter tausenden Flüchtlingen – Krämers Schwiegermutter Zhanna mit einem Zug ankommen, der sie aus Kiew in Sicherheit brachte.