Nicht nur zahlreiche Bürger ärgern sich über den verpatzten Start von Remondis - jetzt hat sich auch Landrat Tjark Bartels in Sachen „Gelbe Säcke“ eingeschaltet. Das Unternehmen sei scheinbar überfordert. Bartels droht, KAW-Mitarbeiter auf „Grüner Punkt“-Kosten Säcke einsammeln zu lassen.
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Hunderte von Beschwerden in schriftlicher und mündlicher Form seien in den letzten Tagen im Hamelner Kreishaus eingegangen, weil die Bürger im Landkreis Hameln-Pyrmont in hohem Maße über die nichtabgeholten Gelben Säcke verärgert seien, so Barteils. Der Ärger in der Bevölkerung werde zudem „verstärkt durch die nahezu unmögliche Erreichbarkeit der seit dem 1. Januar 2019 zuständigen Entsorgungsfirma Remondis.
Bartels teile diesen Ärger und kritisiert die äußerst ungünstige Regelung, wonach Remondis den Zuschlag vom Dualen System für die Entsorgung für die nächsten drei Jahre bekommen hat. Allerdings scheine das Unternehmen „mit diesem Auftrag überfordert zu sein“ – und das obwohl es sich nicht um einen Branchenneuling handelt. Bartels bedauert, dass die Gelben Säcke nicht mehr pünktlich und verlässlich von der heimischen Kreisabfallwirtschaft (KAW) abgefahren werden. „Doch auch hier zeigt sich einmal mehr sehr deutlich, dass billig nicht unbedingt besser bedeutet“, so Bartels und weiter: „Wir können die derzeitige Situation, in der wir aufgrund bestehender Vertraglichkeiten nicht mehr zuständig sind, zwar nicht ändern, dennoch ist die hier gelaufene Vergabepraxis genauestens unter die Lupe zu nehmen. Und auch der Bund ist gehalten, darüber nachzudenken, ob mit dieser Regelung nicht der Bock zum Gärtner gemacht wurde.“
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Mit Schreiben vom 15. Januar habe die KAW das Duale System inzwischen aufgefordert, hinsichtlich der kreisweit nichtabgeholten Gelben Säcke unverzüglich für Abhilfe zu sorgen. Als öffentlich-rechtlicher Entsorger behalte man sich erforderlichenfalls eine Ersatzvornahme auf Kosten des Systembetreibers, also des Dualen Systems, vor. Bis jetzt hülle sich das Duale System dazu allerdings in Schweigen.