Ärgern, zanken, Bauklötze umwerfen: Schon Dreijährige tragen erste Konflikte aus. Doch wie Versöhnung gelingen kann, müssen sie erst lernen. So können Erwachsene unterstützen.
Autor:
dpa
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Bevor Erwachsene bei Streitereien kleiner Kinder einschreiten, sollten sie beobachten, ob der Nachwuchs die Konflikte selbstständig löst. Das rät die Zeitschrift «Eltern family» (Ausgabe 5/2022). Bei Entschuldigungen ist ein wenig Hilfe aber sinnvoll.
Drei- bis Sechsjährige verstehen bereits, dass es Regeln des Zusammenlebens gibt. Diese könnten auch gemeinsam vereinbart werden, wenn es um Streitigkeiten und Versöhnungen geht. Eine Entschuldigung sei für Kinder im Kita-Alter allerdings oft eine leere Worthülse. Haben die Kleinen sich gezofft, sei es sinnvoller, praktische Wiedergutmachung vorzuschlagen oder sich eine Versöhnungsgeste zu überlegen. Etwa: Den umgeworfenen Bausteinturm gemeinsam wieder aufzubauen oder ein Kühlkissen zu holen.
Frust-Gefühle benennen, bei Hauen eingreifen
Für Kita-Kinder sind Streiten und Vertragen Formen der Selbsterfahrung, so die Erziehungsexperten. Gefühle wie Wut, Ärger, Enttäuschung oder Frust müssten durchlebt werden, um sie einzuordnen.
Foto: DIALOG
Erwachsene könnten den Kleinen dabei helfen, in dem das jeweilige Gefühl benannt wird und sie vermitteln: «Es ist alles okay.» Klar ist aber auch: Beißen, Kratzen, Kneifen und Hauen sind keine geeigneten Streitmöglichkeiten. Werden hier Grenzen verletzt, sollte eingegriffen werden.
Übrigens: Ist ein Konflikt zwischen Kita-Kindern gelöst, ist besorgtes Nachfragen nicht sinnvoll. Kleine Kinder leben im Moment. Wenn nach einem Streit für sie wieder alles gut ist, sollte das auch für Erwachsene der Fall sein.