BAD MÜNDER. „Eine wirklich miese Betrugsmasche“. Polizeihauptkommissar Michael Rohde hält sich in der Bewertung eines Betrugsversuches nicht zurück. Dabei konnte verhindert werden, dass eine Seniorin Opfer der Täter wurde, die es auf ihr Geld abgesehen hatten.
Die 76-Jährige erhielt am Montag gegen 10 Uhr einen Anruf. Der Mann am Telefon gab sich als Polizist aus Bad Münder aus, der der Seniorin ankündigte, dass er sie an das „Amtsgericht Hameln“ weitervermittelte. Am Telefon meldete sich dann ein „Richter Schneider“, der der älteren Dame vorwarf, sie hätte unberechtigt telefonisch Daten herausgegeben und daher seien Kosten entstanden. Der Schaden würde 17 500 Euro betragen, zusätzlich würden Gerichtskosten anfallen. Der vermeintliche „Richter Schneider“ fragte dann, ob die Frau die Sache „gerichtlich“ oder „außergerichtlich“ regeln wolle. Kurze Zeit später dann ein weiterer Anruf bei der Münderanerin: Eine Frau stellte sich als Richterin vor und forderte sie auf, per Western Union 1300 Euro bei der Postbank einzuzahlen. Anschließend würden zwei Beamte des Amtsgerichtes vorbeikommen und die Quittung als Beleg abholen.
Tatsächlich ging die Seniorin zur Bank – dort allerdings schöpften Mitarbeiter Verdacht und die Polizei wurde eingeschaltet. Später kontaktierten die Täter nochmals die Frau, um den Transfer-Code zu erfahren. „Durch die aufmerksame Mitarbeiterin der Postbank und sofortiges Einschalten der echten Polizei konnte eine Überweisung letztlich verhindert werden“, erklärt Rohde. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass das geschilderte Verhalten nicht von Behörden praktiziert wird. „Weder die Polizei, noch das Amtsgericht rufen bei Bürgern an und verlangen Strafzahlungen.“ Sein Tipp: Auf derartige Forderungen nie eingehen, das Gespräch sofort unterbrechen – und sich an die Polizei wenden. „Das kann auch über die 110 geschehen“, sagt Rohde. r